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tiner Tempels, die der beften Zeit angehören, die nackten Theile der Figuren,
als Geficht, Hände, Arme und Füfse aus weifsem Marmor, während Figurenleiber
und Gewandungen aus dem gewöhnlichen poröfen Kalkfteine, aus einem Stücke mit
der Tafel felbft, hergeftellt find und einfl mit Stuck und Farbe überzogen waren.

Die glatten Metopen find meift aus Blöcken hergeftellt, die oft über die halbe
Dicke des Architravs hinausgreifen, und find bald ftumpf zwifchen die Triglyphen
eingeftellt, oder überbinden, um die Fugen zu decken, die Triglyphen um ein Weniges.
(Man vergleiche die Conftruction an den ficilianifchen Tempeln.) Die Fläche der
Metopen liegt durchweg tiefer, als die Vorderfläche der Architrave.

Die Detailbildung von Triglyphen und Metopen ift demnach an den verfchie-
denen Monumenten; wie gezeigt, eine eben fo verfchiedene, wie die Conftructions-
weife des ganzen Friefes.

So wenig, als die Architrave auf der der Cella-Wand zugekehrten Seite die
gleiche formale Durchbildung zeigten, wie auf der dem Befchauer des Heiligthumes
zugewendeten Fläche, eben fo wenig finden wir beim Friefe innen und aufsen die
gleiche Durchbildung.

Die Eintheilung des Friefes in Triglyphen und Metopen ift nach der Innen-
feite aufgegeben. Ueber dem Architrav erhebt fich entweder in gleicher Flucht mit
diefem oder etwas zurückgefetzt (wie am Parthenon) ein glatt durchlaufender Fries,
den befondere Gefimsgliederungen krönen, auf denen erft die Pteron-Decken lagern.
Diefe inneren glatten Friesbalken nehmen oft die halbe Dicke des Friefes oder, wenn
fculpirte Metopen vorgefetzt, etwas über ^a derfelben ein. Bei Monumenten aus Kalk-
fteinen, in Sicilien, auf Aegina, in Phigaleia, berühren fich die einzelnen Friestheile
meift innig, während am Parthenon 20 bis 35 cm weite Zwifchenräume zwifchen
denfelben liegen; die Stücke find dann durch in Bleivergufs verfetzte eiferne I-Klam-
mern zufammengehalten; wenige Millimeter hinter den fculpirten Metopentafeln
ftehen rauhe Blöcke von der Gröfse der Triglyphen, mit diefen durch eine oder
zwei eiferne I-Klammern verbunden; der Höhe nach find die Stücke mit dem
Architrav und den Gefimsdeckplatten durch eiferne Dollen in Zufammenhang ge-
bracht. Diefelbe folide und forgfältige Verbindungsweife wie am Cella-Mauerwerk
zeigt fich auch bei den Gefimstheilen. Die vorderen, inneren und äufseren Fries-

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Innenflachen

des

Friefes.
 
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