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zeigen zum Theil den unter 9. gedachten Reffen verwandte Bildungen. Die Stadt war fchon im 2. Jahr-
hundert ehr. Zt. fo fehr zerftört, dafs der Tempel des Bakchos aus weifsem Marmor das einzige noch
flehende Gebäude war. Die Tropfenleifte ift an diefem auf der Ecke nicht abgekröpft und fitzt defshalb
ein Tropfen auf der Ecke. Die Metopen haben kein befonderes Kopfband, wie die Triglyphen, fondern nur
eine Bekrönungsleifle und find breit im Vergleich zu den Triglyphen. Die Schlitze der letzteren find bei
einem Stück ohne Scotien gebildet; bei einem anderen zeigen fie wunderliche Bildungen auf den Ecken.
Bei letzterem Stücke mangeln auch die Mutuli am Geifon, während fie am erfteren wieder verfenkt angeord-
net find.

12) Den gleichen fchmalen Echinos, wie an den gefchilderten Monumenten, zeigen die Säulen-Kapi-
telle eines zweigefchoffigen Periftyls in Solunto (Sicilien) bei eigenthümlichem Canneluren-Schlufs und
vier zierlichen Reifchen.

13) Semper rechnet hierher auch den Porticus des Peribolos des dorifchen Tempels zu
Pompeji mit feinen eigenthümlichen, ftark jonifirenden Profilirungen.

14) Von den Bauten der ficilianifchen Tyrannen find noch Refte eines koloffalen Altarbaues,
der ein Stadion im Umfang hatte und von Hieron II. in Syrakus (265 bis 215 v. Chr.) errichtet worden
war, in Theilen eines Stufenbaues und dorifchen Gebälkes auf uns gekommen. Von Hierorts prächtigem
Riefenfchiffe ift die Angabe, dafs 6 Ellen hohe Atlanten einen Triglyphen-Fries und eine Baluftrade trugen,
von architektonifchem Intereffe.

15) Die Refte auf Delos, Freiftützen, die aus einer Verbindung von Halbfäulen mit Pfeilern be-
ftehen, auf denen ruhende Stiere als Archirrav-Träger angebracht find, und ein Triglyphen-Fries mit Stier-
köpfen auf den Vorderflächen der Triglyphen, gehören fchon in das Gebiet des Phantaftifchen und Aben-
teuerlichen.

XeJta«I. Jh'

Handbuch der Architektur. II. 1.
 
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