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https://doi.org/10.11588/diglit.1160#0268
22-f-
Haibkugeln.
An die in den Felswänden des Nil-Thales (vgl. Art. 34, S. 61) eingehauenen
Gräber, mit dem Vorraum und den zwei Säulen zwifchen den Anten beim Ein-
gange, erinnern die aus dem Felfen gemeifselten Grab-Fagaden Kleinafiens, denen
erftere auch als Vorbild gedient haben mögen, auf deren Gebrauch die Natur des
einen wie des anderen Landes hinwies und welche auch die Grabgrotten auf Rhodos,
Kypros, an der Nordküfle von Afrika in Kyrene, in Nauplia und Syrakus, auf
Kreta, Aegina, Melos, Delos, Chalke, Thera etc. hervorriefen.
Fortlaufende Säulen und Pfeilerhallen vor den Grabkammern, deren eine
neben die andere gereiht ift und zu denen die terraffenförmig abfallenden Fels-
abhänge benutzt find, finden wir in Kyrene, auch die mit Säulen und Giebel
gefchmückte Vorhalle, wie in Kleinafien. (Vgl. die Abb. auf S. 158, auch die
verwandte Anlage auf S. 9.)
Eigenthümliche Grabmale, die auf künftlerifche Durchbildung gerade keinen
Anfpruch machen können, find die aus dem 3. oder 4. Jahrhundert v. Chr. flam-
menden, auf der Infel Kafos üblich gewefenen Halbkugeln aus blauem Marmor,
itofihj Qraebtrsfaefff iiuffteru
22s.
Rundfäulen
und
Stelen.
welche einen Durchmefler von 25cm haben und auf deren glatter Vorderfeite der
Name des Verftorbenen eingehauen war.
Künftlerifch bedeutender, als diefe primitiven Denkfteine find die Rundfäulen
(xioveg). Zur höchften Vollendung entfaltet fich das griechifche Grabzeichen in der
Stele (arrjXij), d. i. ein hoher plattenartiger, in die Erde gefleckter oder auf einem
Bema befeftigter Stein, der fich nach oben verjüngt und mit einem Gefimfe ab-
gefchloffen ift; er erhält über letzterem eine Anthemien-Bekrönung, die bei ein-
facheren Malen aufgemalt ift, bei reicheren aus fculpirtem, üppigem Akanthos-
Ornament mit Ranken und Palmetten befleht, das ftets zum Schönften gehört, was
ornamentale, griechifche Plaftik gefchaffen.
Die vordere Fläche der Platte ziert äufserdem gewöhnlich noch ein prächtiges,
vertieft fitzendes Relief mit der Grabfchrift darunter und zwei erhaben gearbeiteten
Rofetten darüber (vgl. die neben flehende Tafel).
Haibkugeln.
An die in den Felswänden des Nil-Thales (vgl. Art. 34, S. 61) eingehauenen
Gräber, mit dem Vorraum und den zwei Säulen zwifchen den Anten beim Ein-
gange, erinnern die aus dem Felfen gemeifselten Grab-Fagaden Kleinafiens, denen
erftere auch als Vorbild gedient haben mögen, auf deren Gebrauch die Natur des
einen wie des anderen Landes hinwies und welche auch die Grabgrotten auf Rhodos,
Kypros, an der Nordküfle von Afrika in Kyrene, in Nauplia und Syrakus, auf
Kreta, Aegina, Melos, Delos, Chalke, Thera etc. hervorriefen.
Fortlaufende Säulen und Pfeilerhallen vor den Grabkammern, deren eine
neben die andere gereiht ift und zu denen die terraffenförmig abfallenden Fels-
abhänge benutzt find, finden wir in Kyrene, auch die mit Säulen und Giebel
gefchmückte Vorhalle, wie in Kleinafien. (Vgl. die Abb. auf S. 158, auch die
verwandte Anlage auf S. 9.)
Eigenthümliche Grabmale, die auf künftlerifche Durchbildung gerade keinen
Anfpruch machen können, find die aus dem 3. oder 4. Jahrhundert v. Chr. flam-
menden, auf der Infel Kafos üblich gewefenen Halbkugeln aus blauem Marmor,
itofihj Qraebtrsfaefff iiuffteru
22s.
Rundfäulen
und
Stelen.
welche einen Durchmefler von 25cm haben und auf deren glatter Vorderfeite der
Name des Verftorbenen eingehauen war.
Künftlerifch bedeutender, als diefe primitiven Denkfteine find die Rundfäulen
(xioveg). Zur höchften Vollendung entfaltet fich das griechifche Grabzeichen in der
Stele (arrjXij), d. i. ein hoher plattenartiger, in die Erde gefleckter oder auf einem
Bema befeftigter Stein, der fich nach oben verjüngt und mit einem Gefimfe ab-
gefchloffen ift; er erhält über letzterem eine Anthemien-Bekrönung, die bei ein-
facheren Malen aufgemalt ift, bei reicheren aus fculpirtem, üppigem Akanthos-
Ornament mit Ranken und Palmetten befleht, das ftets zum Schönften gehört, was
ornamentale, griechifche Plaftik gefchaffen.
Die vordere Fläche der Platte ziert äufserdem gewöhnlich noch ein prächtiges,
vertieft fitzendes Relief mit der Grabfchrift darunter und zwei erhaben gearbeiteten
Rofetten darüber (vgl. die neben flehende Tafel).