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Jta<hdiloS5 (jfr^roirzffiurt
von e>. i._csma CHäwano ffew)
p.ff
F'g- 2°6- den Scharnier-Bändern
■» • j -p > „ find noch Metallwinkel
zur Verftärkung und
als Eckfchoner im Ge-
brauche anzuführen.
Diefe nicht gerade
elegant ausgeführten
Befchläge find mit
Nägeln an das Holz-
werk befeftigt gewefen;
die Holzfchrauben wa-
ren noch nicht be-
kannt; wenigftens find
bis heute keine folchen
nachgewiefen.
Der Verfchlufs der
Thürflügel wurde zu-
nächft durch die in
Schwelle und Sturz fich
einfenkenden Riegel
(Peffuli) bewirkt. Verftärkt wurde diefer Verfchlufs durch Querbalken (Sera), für
welche rechts und links in die Thürpfoftenlaibungen Löcher eingehauen wurden, oder
durch Schrägftützen, für welche Widerlagfteine oder Löcher im Boden noch zeugen,
oder es wurden beide zugleich angewendet.
Dem primitiven Verfchlufs durch Hölzer und Riegel, der nur von innen zu
löfen war, folgte ein folcher durch Kaftenfchlöffer, die von aufsen durch Schlüffel
zu öffnen waren. Sie waren der Mehrzahl nach, wie heute noch, aus Eifen angefertigt;
doch wurden in der Cafa del Gran Mufaico zu Pompeji auch verfilberte Thür-
fchlöffer und Bronze-Befchläge mit Relief-Ornamenten gefunden.
Die vorhandenen Schlöffer find vom Rofte ftark zerfreffen, fo dafs deren Con-
ftruction nicht fo ohne Weiteres im Detail feft geftellt werden kann. Die Schlüffel.
welche aus Bart, Rohr und Griff, wie die unferigen beftanden, dienten zum Heben
oder zum Schieben eines Riegels. Schlepp- und Druckfedern kamen beim Riegel-
verfchlufs im Kaftenfchlofs nicht vor, eben fo wenig Hebeldrücker oder Oliven. Das
Zeichen zum Oeffnen wurde dem Thürhüter durch den auf der Mitte des Thür-
flügels befeftigten Klopfer gegeben.
Bei den Schlöffern werden fefte und Vorhängfchlöffer aus Metall erwähnt, und
es find folche aus römifcher Zeit noch genugfam vorhanden. Bei den Schlüffeln
werden hölzerne, carifche und lakonifche angeführt. Ein heute noch in Nord-Afrika
übliches, aus ältefter Zeit flammendes hölzernes Schlofs war auch bei den Römern
im Gebrauch, deflen Befchreibung bei Marquardt und Mommfen U4) lautet: »Ein höl-
zerner Riegel, 14 Zoll bis 2 Fufs lang, ift an der Aufsenfeite der Thür durch ein recht-
winkelig darüber liegendes Schlofs gelegt und greift, wenn die Thür eine einfache
ift, in ein Riegelloch der Mauer. Der Riegel felbft hat an der oberen Seite 5 Löcher,
die, wenn er eingefchoben ift, unter dem Schlöffe liegen, und in welche aus dem
oberen Theile des Schloffes 5 Bolzen fallen, um den Riegel feft zu halten. Er ift
1«) A. a. O., Bd. VII. Leipzig 1879. S. 226 bis 230.
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F'g- 2°6- den Scharnier-Bändern
■» • j -p > „ find noch Metallwinkel
zur Verftärkung und
als Eckfchoner im Ge-
brauche anzuführen.
Diefe nicht gerade
elegant ausgeführten
Befchläge find mit
Nägeln an das Holz-
werk befeftigt gewefen;
die Holzfchrauben wa-
ren noch nicht be-
kannt; wenigftens find
bis heute keine folchen
nachgewiefen.
Der Verfchlufs der
Thürflügel wurde zu-
nächft durch die in
Schwelle und Sturz fich
einfenkenden Riegel
(Peffuli) bewirkt. Verftärkt wurde diefer Verfchlufs durch Querbalken (Sera), für
welche rechts und links in die Thürpfoftenlaibungen Löcher eingehauen wurden, oder
durch Schrägftützen, für welche Widerlagfteine oder Löcher im Boden noch zeugen,
oder es wurden beide zugleich angewendet.
Dem primitiven Verfchlufs durch Hölzer und Riegel, der nur von innen zu
löfen war, folgte ein folcher durch Kaftenfchlöffer, die von aufsen durch Schlüffel
zu öffnen waren. Sie waren der Mehrzahl nach, wie heute noch, aus Eifen angefertigt;
doch wurden in der Cafa del Gran Mufaico zu Pompeji auch verfilberte Thür-
fchlöffer und Bronze-Befchläge mit Relief-Ornamenten gefunden.
Die vorhandenen Schlöffer find vom Rofte ftark zerfreffen, fo dafs deren Con-
ftruction nicht fo ohne Weiteres im Detail feft geftellt werden kann. Die Schlüffel.
welche aus Bart, Rohr und Griff, wie die unferigen beftanden, dienten zum Heben
oder zum Schieben eines Riegels. Schlepp- und Druckfedern kamen beim Riegel-
verfchlufs im Kaftenfchlofs nicht vor, eben fo wenig Hebeldrücker oder Oliven. Das
Zeichen zum Oeffnen wurde dem Thürhüter durch den auf der Mitte des Thür-
flügels befeftigten Klopfer gegeben.
Bei den Schlöffern werden fefte und Vorhängfchlöffer aus Metall erwähnt, und
es find folche aus römifcher Zeit noch genugfam vorhanden. Bei den Schlüffeln
werden hölzerne, carifche und lakonifche angeführt. Ein heute noch in Nord-Afrika
übliches, aus ältefter Zeit flammendes hölzernes Schlofs war auch bei den Römern
im Gebrauch, deflen Befchreibung bei Marquardt und Mommfen U4) lautet: »Ein höl-
zerner Riegel, 14 Zoll bis 2 Fufs lang, ift an der Aufsenfeite der Thür durch ein recht-
winkelig darüber liegendes Schlofs gelegt und greift, wenn die Thür eine einfache
ift, in ein Riegelloch der Mauer. Der Riegel felbft hat an der oberen Seite 5 Löcher,
die, wenn er eingefchoben ift, unter dem Schlöffe liegen, und in welche aus dem
oberen Theile des Schloffes 5 Bolzen fallen, um den Riegel feft zu halten. Er ift
1«) A. a. O., Bd. VII. Leipzig 1879. S. 226 bis 230.