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Durm, Josef
Handbuch der Architektur (Theil 2, Die Baustile ; Bd. 2): Die Baukunst der Etrusker, die Baukunst der Römer — Darmstadt, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.2021#0373
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364

Fig. 325.

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404.
Katakomben.

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mit Boden- und Deckziegel ein Behälter conftruirt, der die Afchenurnen aufnahm
und fie vor unmittelbarer Berührung mit dem Erdreich fchützte. Stein-Sarkophage
und zufammengenagelte Holzfärge find bei den römifchen Begräbniffen in Trier
nachgewiefen.

Die den unterirdifchen Gräbern einfachfter Art verwandten Katakomben waren
Friedhöfe einer religiöfen Gemeinde, hier der erften chriftlichen Gemeinden, nach
deren Satzung die Glaubensgenoffen auch nach dem Tode zufammenbleiben follten.

Eine befondere Stelle nehmen die grandiofen Felfengräber in Petra mit ihren
zum Theile überaus prächtigen, aus der abgefchrofften Felswand gehauenen Koloffal-
Fagaden (bis 30m Höhe) ein, hinter welchen fich ftets ein fchmucklofer, unbedeutender
Innenraum birgt, wie bei den ähnlichen Werken der Etrusker (Norchia). Sie
flammen meift aus dem III. und IV. Jahrhundert und zeigen eine Verquickung
römifcher und einheimifcher (orientalifcher) Kunftweifen, bei gewöhnlich ftark an
das Barocke ftreifendem Aufbau.

» Charakteriftifch für Petra find die immer wiederkehrenden kleinen Urnen-
verzierungen oben und an den Seiten der Grabthüren. Die Kapitelle der Pilafter
find meiftens roh und erinnern beinahe an ägyptifche Motive256).«

Das prächtigfte Grab dafelbft mit gutem Detail ift die 26m hohe fog. Schatz-
kammer Pharaos, mit den gebrochenen Giebeln und dem kuppelgekrönten, fchlanken
Thurme in der Mitte, der eine mächtige Steinurne trägt. Ein anderes übertrifft
diefes zwar noch an Gröfse, ift aber von etwas fchwülftigerem Stile. Ein Beifpiel
diefer Art giebt Fig. 326.

An diefe peträifchen Arbe> .% namentlich in Bezug auf die Kuppelform,
mahnt auch das 21m höht .jccundiner-Grab- oder Ehrenmal im Dorfe Igel bei



256) Vergl. Bädeker, K. Paläftina und Syrien. Von A. Socin. Leipzig 1875. S. 306—309.
 
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