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Pfeiffer, Maximilian [Hrsg.]; Königliche Bibliothek <Bamberg> [Hrsg.]; Heitz, Paul [Hrsg.]
Einblattdrucke des fünfzehnten Jahrhunderts (Band 24): Einzel-Formschnitte des fünfzehnten Jahrhunderts in der Königl. Bibliothek Bamberg: mit erläuterndem Text — Straßburg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.20772#0014
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Ebenso von der der Kupferstiche des Meisters E S von 1466, des Meisters mit
den Bandrollen und des Monogrammisten A G, des Schongauerschülers, da diese
Blätter nicht in den Rahmen, welcher der Veröffentlichung dieser Einzelformschnitte
gezogen ist, gehören. Friedrich Leitschuh gibt im Führer durch die K. Bibliothek,
Bamberg, 2. Auflage, S. 165 ff. Nachricht von denselben

Aus gleicher Erwägung unterblieb auch die Aufnahme der herrlichen Einblatt-
kalenderdrucke. Leitschuh erwähnt sie, a a. O., S. 125 f. Sonst sind sie, soweit
sich übersehen läßt, noch nicht veröffentlicht, nur Heller hat sie in Serapeum IV,
1843, S 2^7 ff. beschrieben. Es ist da ein Kalender von Hans Zainer Ulm 1471
(abgebildet Heitz-Haebler, Hundert Kalenderinkunabeln, Nr. 4), ferner ein Kalender
1478—1496, ein Bamberger Wandkalender 1481 aus der Presse des Max Ayrer, ein
Almanach civitatis Bambenbergensis 1485, der wie die zwei Kalender i486 1487
gedruckt ist von Hans Sensenschmidt, ein Würzburger Kalender 1488 aus der Offizin
von Georg Reyser, ein Leipziger Kalender 1494, ein Nürnberger 1498 von Ambros
Huber, alle mit zum Teil reichem figuralen und ornamentalen Beiwerk.

Ein Denkmal der Holzschneidekunst des ausgehenden 15. Jahrhunderts, das hier
nicht unerwähnt bleiben darf, bildet der Codex unserer Bibliothek: Msc. hist. 141
(E. III. 9.) «Catalogus sanctorum (et insignium monachorum et monialium) ordinis s.
Benedicti» des Abtes Andreas Lang vom Kloster Michelsberg, der 1483 —1502 dem
Kloster vorstand. Dort sind in den sorgfältig auf schönes Pergament geschriebenen
Text Bilder eingefügt, im ganzen Holzstöcke, nämlich vier Päpste, vier Kardinäle,
fünf Bischöfe, fünf Aebte, vier Mönche, fünf Aebtissinnen und Nonnen, drei Könige.,
drei Duces und Comites. Die Einförmigkeit der immer wiederkehrenden Bildnisse ist
durch verschiedene Bemalung zu mildern gesucht, dann sind auch durch Uebermalen
und Ueberzeichnen der Konturen und dergleichen öfters Variationen namentlich im
Ausdruck der Gesichter erzielt. Die Literatur über den Codex ist zusammengestellt,
bei Leitschuh-Fischer, Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bam-
berg, Bamberg 189$ ff., 1. Bd., II. Lieferung, S. 2yj.

Für Aufnahme der Blätter 6, 7, 16, 22, welche dem Anfange des 16. Jahrhun-
derts angehören, war die Erwägung entscheidend, daß sie Unica und immerhin ganz
im Geiste und Stil des 15. Jahrhunderts gearbeitet sind.

Die Blätter 9 und 26 sind im Besitze der Bibliothek des erzbischöflichen Klerikal-
seminars Bamberg, Die Bibliothek des Domkapitels ergab für die Zwecke der vor-
liegenden Veröffenlichung keine Ausbeute.

Mit diesem zweiten Bande, dessen Erscheinen sich infolge gehäufter Arbeitslast
auf anderem Gebiete leider verzögern mußte, ist die Herausgabe der Bamberger Form-
schnitte abgeschlossen. Es obliegt mir noch, die freundliche Hilfe des Vorstandes un-
serer Bibliothek, des Herrn Oberbibliothekars Hans Fischer, dankbar zu vermerken.

Bamberg, den 15. August 1911.

Dr. Maximilian Pfeiffer,
K. Kustos der K. Bibliothek.
 
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