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Ebers, Georg [Editor]
Papyros Ebers: Das Hermetische Buch über die Arzneimittel der alten Ägypter in hieratischer Schrift (Band 1): Einleitung und Text — Leipzig, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.3#0024
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kämpfe die „grosse Halle" von Heliopolis zum Schauplatz
gewähll wird, weisl nuf das Alter der in ihr blähenden ärzt-
lichen Bestrebungen. Hier sind die in dem uns beschäfti
»enden Werke enthaltenen Uhren vielleicht gesammelt and
gesehriebe«, ¡edenfalls aber anerkannt worden. Der Unna
\ni. T. 114, 4—0 tragi den Titel der Oberpriester von He-
liopolis, Unna, und es ist möglich, dass der Aral Néh.eyt.
welcher .Im Tractai aber das Herz T. <t!t. I — In2. Iti ge-
schrieben, drin Priestercollegmm von Heliopolis angehörte,
dessen Mitglieder nach den Classikern die meisten Rgyptischen
Weisen gewesen sind, lui denen min lus, lie Gelehrte in die
Schule gingen Chonuphis Tvwioeçiï '<> Αιγύπτιος muse,
obgleich er auch im Memphis genannt wird, in li clini «.lis
gewirkt haben, weil ei als Lehrer des Eudoxus, der hier be-
stimmt seine Observationen anstellte, und von Diogenes Laerl
8, SIO 1/'.<'.•>γ> •, Ί\Ί.•'.-<,ι.■•.//. genannt wird Ofvouftc der
Heliopolil wird als Lehrer des Pythagoras erwähnt. Er trug
wabrsi heinlii li den Kamen des ι >-his únnéfer, in dessen
Tempel die s 12 erwähnten Recepte gefunden «urden sein
Tillen. Psenophia ilei Eieliopolít -nil dei Lehrer des Solon,
welcher' letztere im' dem Heliopoliten Ochlapi verkehrte und
Sechnuphis, gleichfalls ein Priester aus dei Sonnenstadt, der
des Plato gewesen sein. Da-- "¡Htliehcr Inspiration zuge-
schrlebene Bücher in einer solchen Pflanzschule des Wissens
heimisch waren, erschein! natürlich. Aber ausser Heliopolis
waren in unserem Manuscripte auch Vorschriften aus Sais
aufgenommen worden, der Stadi der ' . net oder tieith,

web he gewöhnli h mit der Vi lu'ne verglh hen wird, deren

Yum \\1Ih \ eine ¡il.....etische Spielerei umgekehrt

\H| I \ \ gab, während der ihrer Stmlt Sui- ..Athene" bedeu-
ten sollt ■ Eine alte Sage nnnnte Sais als die Heimat des
CecropS und lie-- Allien um liier im- ^e-iiindct worden sein.
Die auch den Hellenen h.-Liliiileii MWeiieu ¡In göttlichen

Mutter", wie die Neith auf einer grossen Zahl ron Denk-
mälern genannt wird, werden tnschriftlich mehrfach erwähn!
in besonders interessanter Verbindung auf einer naophoren
Statue im Vaticnn Diese enthüll einen glaubhaften Bericht
(¡lier die Eroberung der Stadi Sais durch Kambysee, weichet
hier keineswegs ;ii- der rohe Vernichter, als welchen ihn spE-
ii i. Ìutoren darzustellen lieben und zu dein er wohl ersi in
-emeu letzten Jahren winde, aufgetreten zu eein si beint.
\ ielmehr beliess er dem Indien Beamten, von dem unser
Denkmal herrührte, seinen Posten, nahm den pharaonischen
'l'ilei eine- Königs von Ober- und 1 uterSpypten und den
ägyptischen Namen Rämestu ■■.....nd Hess sich in die „My-

lei S'cubelebung l'hcil Nephth;.......Ι Suffi); D»nn beiest >■-: ι

Millie 'Militi ill I (it II ι lili' : lis, kiilllllll /Il llill-i- sil• Ι.ι.-I lini i.i^i In ri il. ι,

ii-lih. Iir-n II.¡tuli, i-i triti ein in .lii- Qeonungen Deines Htnptes Du lebet,
in redeil toi ibi Die Betel.....g ite« llmu- lei doch wohl gleich act in

m-.h m Ι'.ιιΐΜ.,- erwähnten. Ru !..nui liin h......timi .....I> uni., M...... ,\\,.

rali lu ti.l. Hi h- lu ni.], ρ meint -fin.

■ die Sammlung dei bel reffenden Sielten bei Put.....ι l'lularch

tint [eil unii darin S IM.

sterien der Göttin Keith, der Grossen und Mutter,
die den Sonnengott rtä als ihren Lr-t^ehoreneti /in Well ge-
brncht", einweihen, Den Tempel der Götter lies- ei von dein
( lesin.lei, das sii h in ihm eingenistet hatte . reinigen und
setzte muí neuem die alten Opfer und Dienste ein, welche
froher der erhabenen, der göttlichen Müller der grossen
Götter * .m Suis gewidmet gewesen waren. In unserem

Papyros wird von den ,,mét' néter" den göttlichen Muttern
von Sais geredet, und in der'l'Imi kommen neben dei Keith,
mi der Hauptstättc ihrer Verehrung, muh Isis-Met, du wohl
ihre Attribute nnnimmt, aber nicht mit ihr zu verwechseln
i-l . Il.ith.ii- muí Seyet vor. In dieser Studi ..der göttlichen
Mutter• bestand ein hoch berühmtes l'riesten (illinium. \us-er

den helicijiolilalli-i hen Helden VOD t\'i\ (ll'ieilieli hesonders
líele Baltische \\ ei-Ιι.Ίΐ-[einer erwähnt, su SonchlS der Sali

als Lehrer und Pateneit, dessen Käme der der Neith Ge-
weihte schon mit' -eine Heimat deutet, als Gefährte des
Solon Von diesem letzteren erzählt Plato m der wegen der
Im ι ι ι wähnten Atlantis besonders berühmten Einleitung zum
Timäus, dase er sich mit den gelehrtesten Priestern m»i Sni-
aber „die alten /eilen•• unterhalten, und dass einer der älte-
sten ihm /nielliteli halir. ..(i Suion, Solon ! Ihr Griechen
bleibt doch immer Kinder einen alten Hellenen gib! es
nicht!" Dass derselbe saitische Priester dem Athener von
d.U. auch in unserem Papyrus erwähnten Bränden der Welt
iveiter unten Mittheilung macht, kann hier nicht unberück-
sichtigt bleiben I [erodo! befragt einen smtiseheii Ih- m
m muliniteli nach der Herkunft de- Nils, spricht um den
Prachtbauten von S;ns und beschreibt dm nächtlichen Schau-
spiele, welche hier mit' dem heiligen See unter dem Namen

der ..My-Ieriiii'- angefühlt wurden und die Leiden dessen

zur Darstellung brachten, den er sich zu nennen scheute,
.ι ι .I.- Osiris. Spuren des erwähnten heiligen Sees, auf
welchem am h da- berühmte Lampenfesl -.leiert wurde, sind
heute noch l»n den Ziegeltrütnmern der allen Königstadt,
welche <he Araber Sa el hogr nennen, nachweisbar und von
im- untersucht norden. In solchei Stadt .Im- Mysterien, der
feste um! glänzenden Culte blühte eine zahlreiche und an-
gesehene l'riesiers, hai'i i uter dem Protectorate der „gött-
lichen Mutier- werden di,• vielen in unserei Handschrift vor
kommenden Recepte gegen die Frauenkrankheiten gestanden
haben, und die leidende l-i- genas hier, während in der
grossen Halle von Heliopolis Rath gehalten und Hülfe gefun-
den ward lui die Leiden de- lliirus.

Wir haben gesehen, au- wie vornehmen Bildungsschulen
sieh unser Schreiber das von ihm angezeichnete Material enl

niiinmeii ZU leihen rühmt.

l-i nun unser Papyros thntsächlich zu Heilungszwecken
benutzt worden? Diese Frage lässt sich aufs entschiedenste
bejahen, denn zu verschiedenen Recepten, wie zu denen auf
T- ;!''• hat .-in \r/t mii einer anderen Handsohrifi wie der
unseres Schreibers ein j. das ist aéfr gut, zu T lu an drei
Stellen dasselbe „gut" und zu T. 41 t-~- nel, Sr. d ι „irai
 
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