Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
}2

DAS ALTE ALEXANDRIA.

Druckfpritzen, hydraulifche Orgeln und Aehnliches hcrftelltcn und die Kraft des Dampfes
entdeckten. Die alexandrinifcheh Gewebe von der groben Pferdedecke bis zum feinften Teppich
mit kunftreicher Gemäldeftickerei, vom weifsen Baumwollenftoff bis zum feinen farbenreichen
Seidengewandc waren weltberühmt. Der Schiffsbau leiftete das Vollkommenfte und die Luxus-
wagen, deren die Alexandriner lieh auch zu Spazierfahrten in den Sträfsen bedienten, waren
ebenfo berühmt wie ihre Schreinerarbeiten. Die hier verfertigten Tifche aus Thyaholz auf
Elfenbeinfüfsen wurden bis zu 1,400,000 Sefterzien (210,000 Mark) bezahlt. Die Cifelirarbeit
an edlen und unedlen Metallen war bis zur höchften Vollendung ausgebildet und von allen
erhaltenen Gemmen find die lchönften in Alexandria gefchriitten worden. In der Goldarbeitcr-
kunft und der Faflung von Juwelen für Schmuck und Geräthe, föwie in der Waffenfabrikation
wurde Grofses geleiftet; noch Bedeutenderes in der Glasbläferei, einer Kunft, die von Alexandria
den Italienern zukam. Selbft Glasfpiegel, Fenfterglas und buntes, übrigens fchon von den alten
Acgyptern hergeftelltes Mofaikglas (millefiori) wurde hier verfertigt und auf die zierliche Form
von Gefäfsen aus künftlichem Kryftall verwandten die Alexandriner die gröfste Sorgfalt, lieber
die Kunft der ägyptifchen Steinmetzen und die Papyrusfabrikation werden wir fpäter zu reden,
hiermit aber unfere Wanderung durch das heidnifche Alexandria, die reiche Grabftätte des grofsen
und geiftvollen Eroberers, deffen Namen es führte, zu befchliefsen haben.
 
Annotationen