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https://doi.org/10.11588/diglit.4991#0119
GOSEN.
103
Schuldigen ftraft; dann aber auch die mit dem Blumenfzepter in der Hand den Freuden
der Liebe und der Luft des feftlichen Raufchcs vorflehende Aphrodite. Angemeffen diefer
ihrer Doppelnatur trägt üe bald das
genden Katze. Ungeheure Mengen
ftrömten bei ihren Feiten zufammen.
In den gleichen Fahrzeugen fanden
Männer und Frauen Platz, und die
letzteren thaten es den erfteren an
Ausgelaffenheit zuvor. Gefang, Flöten-
mufik, Geklapper und Pländeklatfchen
hörte nicht auf während der ganzen
Fahrt. Die zu Haufe bleibenden Be-
wohner der Nilftädte, an denen man
vorüberzog, wurden gröblich ge-
neckt, und in Bubaftis felbft fchlach-
tetc man grofse Opfer und trank
mehr Wein, als fonft während eines
ganzen Jahres.
Derfelbe Hiftoriker, dem wir
die Befchreibung diefes Feftes verdan-
ken, erzählt, die verftorbenen Katzen
wären balfamirt und dann zum Be-
gräbnifs nach Bubaftis gefchafft wor-
den. Von den Katzengrüften blieb
keine Spur erhalten; dagegen ift das
Gedächtniis an die alte Heiligkeit diefes
Thieres nicht völlig verloren gegangen.
Haupt
von
der wüthenden Löwin, bald
(Herodot redet von
Pilgern
das der anfehmie-
00,000 Menfchen)
langer
Fi Kairo wurde vor nicht :
Zeit eine Summe Geldes vermacht,
um verhungernde Katzen zu füttern.
Bis vor wenigen Jahrzehnten ward die
grofse, nach Mekka reifende Pilger-
karawane von einem alten Weibe, das
mehrere Katzen bei fich führte und
die «Katzenmutter» genannt wurde,
und wird heute noch von einem
Manne mit Katzen begleitet. Diefer
wunderliche Gebrauch ward vielleicht
eingeführt in der Erinnerung an die
Katzen, die man bei den Wall-
fahrten gen Often mit nach Bubaftis zu nehmen pflegte. Es ift doch kaum zufällig, dafs
700,000 Aegypter nach Bubaftis wallfahren follten und 70,000 Moslimen verpflichtet find,
alljährlich nach Mekka zu pilgern. Was an diefer Zahl fehlt, das erfetzt der Himmel felbft
durch feine Engel.
DER MIT DER PILGERKARAWANE ZIEHENDE „KATZENVATER
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Schuldigen ftraft; dann aber auch die mit dem Blumenfzepter in der Hand den Freuden
der Liebe und der Luft des feftlichen Raufchcs vorflehende Aphrodite. Angemeffen diefer
ihrer Doppelnatur trägt üe bald das
genden Katze. Ungeheure Mengen
ftrömten bei ihren Feiten zufammen.
In den gleichen Fahrzeugen fanden
Männer und Frauen Platz, und die
letzteren thaten es den erfteren an
Ausgelaffenheit zuvor. Gefang, Flöten-
mufik, Geklapper und Pländeklatfchen
hörte nicht auf während der ganzen
Fahrt. Die zu Haufe bleibenden Be-
wohner der Nilftädte, an denen man
vorüberzog, wurden gröblich ge-
neckt, und in Bubaftis felbft fchlach-
tetc man grofse Opfer und trank
mehr Wein, als fonft während eines
ganzen Jahres.
Derfelbe Hiftoriker, dem wir
die Befchreibung diefes Feftes verdan-
ken, erzählt, die verftorbenen Katzen
wären balfamirt und dann zum Be-
gräbnifs nach Bubaftis gefchafft wor-
den. Von den Katzengrüften blieb
keine Spur erhalten; dagegen ift das
Gedächtniis an die alte Heiligkeit diefes
Thieres nicht völlig verloren gegangen.
Haupt
von
der wüthenden Löwin, bald
(Herodot redet von
Pilgern
das der anfehmie-
00,000 Menfchen)
langer
Fi Kairo wurde vor nicht :
Zeit eine Summe Geldes vermacht,
um verhungernde Katzen zu füttern.
Bis vor wenigen Jahrzehnten ward die
grofse, nach Mekka reifende Pilger-
karawane von einem alten Weibe, das
mehrere Katzen bei fich führte und
die «Katzenmutter» genannt wurde,
und wird heute noch von einem
Manne mit Katzen begleitet. Diefer
wunderliche Gebrauch ward vielleicht
eingeführt in der Erinnerung an die
Katzen, die man bei den Wall-
fahrten gen Often mit nach Bubaftis zu nehmen pflegte. Es ift doch kaum zufällig, dafs
700,000 Aegypter nach Bubaftis wallfahren follten und 70,000 Moslimen verpflichtet find,
alljährlich nach Mekka zu pilgern. Was an diefer Zahl fehlt, das erfetzt der Himmel felbft
durch feine Engel.
DER MIT DER PILGERKARAWANE ZIEHENDE „KATZENVATER