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https://doi.org/10.11588/diglit.4991#0267
KAIRO.
251
Peft und Krieg heimgefuchten Nilthals führte, bis er im Jahre 967 unferer Zeitrechnung Harb,
am meiften beklagt von den Dichtern, deren freigebiger Gönner er gewefen war. Der elfjährige
Enkel feines Herrn Mohammed el-Ichfchid folgte ihm, und die eigenen Verwandten diefes Knaben
benutzten feine kindliche Unerfahrenheit, um feine reiche Erbfchaft an fich zu reifsen. —
In diefer Zeit des höchften Elends mufste Aegypten dem erften Starken, der feine Hand
nach ihm ausftreekte, wie eine reife Frucht zufallen, und diefer Stärkere liefs nicht auf fich warten.
Vor wenig Jahrzehnten hatte ein kühner Mann, Obeid-Allah, der fich mit Recht oder
Unrecht für einen Nachkommen Ali's, des Schwiegerfohns des Propheten, durch leine Tochter
Fätima ausgab, ein neues ichi'itiiches Herrfcherhaus in Nordafrika gegründet. Unter dem Namen
MINARET UND HOF DER MOSCHEE DES IBN-TULUN.
eines Mehdi oder von Gott Geleiteten erwuchs unter ihm auf einer in den Meerbufen von Tunis
vorfpringenden Halbinfel die nunmehr gänzlich zerftörte glänzende Refidenz Mahadia, und nach
mancherlei Kriegen brachten er und leine Nachfolger den gröfsten Theil des nördlichen Afrika,
Sicilien und Sardinien in ihre Gewalt. Schon Obeid-Allah's Sohn Käfim wagte lieh nach Aegypten,
und es gelang ihm auch, Alexandria zu erreichen und das Fajüm zu erobern; aber erft 55 Jahre
lpäter wagte lein Urenkel Mu'iz, aufgemuntert von ägyptifchen Emiren, den Verfuch, lieh des
gefammten Nilthals zu bemächtigen. Im Februar des Jahres 969 liefs er leinen Feldherrn Dfchöhar
mit auserwählten Truppen nach Ollen aufbrechen. Bei Gize kam es zur Schlacht, die Anhänger
der Ichfchiden wurden gefchlagen und der fiegreiche Dfchöhar fetzte über den Nil und lagerte im
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Peft und Krieg heimgefuchten Nilthals führte, bis er im Jahre 967 unferer Zeitrechnung Harb,
am meiften beklagt von den Dichtern, deren freigebiger Gönner er gewefen war. Der elfjährige
Enkel feines Herrn Mohammed el-Ichfchid folgte ihm, und die eigenen Verwandten diefes Knaben
benutzten feine kindliche Unerfahrenheit, um feine reiche Erbfchaft an fich zu reifsen. —
In diefer Zeit des höchften Elends mufste Aegypten dem erften Starken, der feine Hand
nach ihm ausftreekte, wie eine reife Frucht zufallen, und diefer Stärkere liefs nicht auf fich warten.
Vor wenig Jahrzehnten hatte ein kühner Mann, Obeid-Allah, der fich mit Recht oder
Unrecht für einen Nachkommen Ali's, des Schwiegerfohns des Propheten, durch leine Tochter
Fätima ausgab, ein neues ichi'itiiches Herrfcherhaus in Nordafrika gegründet. Unter dem Namen
MINARET UND HOF DER MOSCHEE DES IBN-TULUN.
eines Mehdi oder von Gott Geleiteten erwuchs unter ihm auf einer in den Meerbufen von Tunis
vorfpringenden Halbinfel die nunmehr gänzlich zerftörte glänzende Refidenz Mahadia, und nach
mancherlei Kriegen brachten er und leine Nachfolger den gröfsten Theil des nördlichen Afrika,
Sicilien und Sardinien in ihre Gewalt. Schon Obeid-Allah's Sohn Käfim wagte lieh nach Aegypten,
und es gelang ihm auch, Alexandria zu erreichen und das Fajüm zu erobern; aber erft 55 Jahre
lpäter wagte lein Urenkel Mu'iz, aufgemuntert von ägyptifchen Emiren, den Verfuch, lieh des
gefammten Nilthals zu bemächtigen. Im Februar des Jahres 969 liefs er leinen Feldherrn Dfchöhar
mit auserwählten Truppen nach Ollen aufbrechen. Bei Gize kam es zur Schlacht, die Anhänger
der Ichfchiden wurden gefchlagen und der fiegreiche Dfchöhar fetzte über den Nil und lagerte im