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Ebers, Georg
Papyrus Ebers: die Maasse und das Kapitel über die Augenkrankheiten (Band 2): Kapitel über die Augenkrankheiten im Papyrus Ebers. T. LV,2 - LXIV,13. Umschrift, Übersetzung und Commentar — Leipzig, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.6#0072
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266 Georg Ebers, [434

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23. η ntê mrlë ;g|J; fe hr bade -<ξ>-
23. für denjenigen, dessen Augen sich im Zustand des bàdé-

leidens d. i. der Chemosis befinden.
LX, 1. ηί %~J\ är m %l u'at | du r mrlë ~^i

Zerreiben, in Eins verbinden, auf die Augen thun.

Als Hauptmittel gegen die t'fl'ft krankheit und ebenso, wie
der Zusatz Z. 22 beweist, gegen das ¿»ádeleiden werden hmu vi nu

o s -III

keke mI oder Ricinusblätter vorgeschlagen, und Dioscorides sagt

(s. die Anmrk. 95 zu keke S. 265) IV, 161 (164), die Blätter des
Ricinus (kiki) mit dem feinsten Mehl der Gerstengraupen beseitigt
die οι'όήματα und φλεγμονάς d. s. die Anschwellungen und Ent-
zündungen der Augen. Oben äusserten wir ferner schon (S. 265 A. 95),
dass uns unser Recept mit dem des Dioscorides verwandt zu sein
scheine; denn nur an dieser einzigen Stelle werden im Pap. Ebers
wie von Dioscorides, der sicher aus aegyptischen, und zwar unserer
Handschrift sehr ähnlichen Quellen schöpfte, Ricinusblätter gegen
Augenkrankheiten verordnet. Hier und dort sind es zwei Leiden

gegen welche jene vorgeschrieben werden, und das eine (t'ft'ft )

scheint wegen des koptischen Äoqfteq, Oberaeg. 2toej2tq die Glut,
Hitze, dasselbe zu bedeuten wie die Phlegmone der Griechen. Die
zweite Krankheit, gegen welche von Dioscorides Ricinusblätter vorge-
schlagen werden, nennt er οιδήματα, und das ist genau dasselbe wie
Chemosis; der kundige Hirschberg versichert es, indem er sich auf
Aëtius stützt, der unter den alten Augenärzten der klarste; Chemosis
aber (χήμωσις), was kaum von χήμη die Gienmuschel herkommt,
sondern weit eher von dem Namen Aegyptens, das schwarze,
(kopt. S. KHjme und Β. χΗΐλβ Aegyptus), ist eine entzündliche
Flüssigkeitansammlung in der Augapfelbindehaut. Ja die Chemosis
ward von den Griechen so beschrieben, dass man sie für die eiterige

brennend heisse pulsierende Geschwulst und endlich eine ernste Augenenlzündung
mit Geschwulstbildung. Diese kann recht wohl mit tftft gemeint sein, und auch
gegen sie werden Ricinusblätter verordnet.
 
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