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https://doi.org/10.11588/diglit.6#0138
Nachschrift.
Unsere Wissenschaft schreitet schnell vorwärts. Nach Abschluss
des Manuscriptes dieser Abhandlungen sind dem Verfasser neue
Schriften in die Hand gekommen und Forschungen zugänglich ge-
worden, welche ihn jetzt schon zwingen, etliche seiner Bestimmungen
neu zu untersuchen und zu ändern. Die schwersten Bedenken er-
wecken die von B. Virchow ins Leben gerufenen Forschungen *) über
die Augenschwärze der Alten und das msdmt der Aegypter; denn
nachdem die von ihm veranlassten chemischen Analysen der in
Augenschminkbüchsen aus dem alten Aegypten enthaltenen Schwärzen
erwiesen hatten, dass sie kein Antimon oder Stibium enthielten, kam
mir alt-aegyptische Augenschminke aus Achmïm in Ober-Aegypten2)
und kurz vor dem Abschluss der Correctur dieser Arbeit andere aus
verschiedenen Gefässen des British Museums zu, und auch in diesen
Proben fand die genaue Analyse des Professors A. von Baeyeb in
München keine Spur von Stibium oder Antimon. Die Londoner
Proben, die mir H. le Page Benoüf, Director der aegyptischen Samm-
lung des British Museums durch seinen geschickten Assistenten Mr. Jarwis
mühsam zusammenkratzen liess und mir freundlichst übersandte, sind
von besonderer Wichtigkeit, da ein Theil derselben einer Büchse mit
mehreren Fächern entnommen ward, die mit Inschriften versehen
sind, welche sicher beweisen, dass sie zur Aufbewahrung von Mitteln
gegen kranke Augen bestimmt waren. Über der ersten Abth. 2603 a
steht ^_=0-á£>- zur Heilung der Augen, über der zweiten 2605b
τ zur Öffnung der Augen, über der dritten (2605 c) *$ ,__,
\) Ymciiow, Verhandlungen der Beri. Gesellsch. f. Anthropologie, Ethno-
logie und Urgeschichte. Beri. 1888. 26. Mai. S. 210 ff.
2) L. I. 1889. S. 574 ff. und oben S. 207. (75.)
Unsere Wissenschaft schreitet schnell vorwärts. Nach Abschluss
des Manuscriptes dieser Abhandlungen sind dem Verfasser neue
Schriften in die Hand gekommen und Forschungen zugänglich ge-
worden, welche ihn jetzt schon zwingen, etliche seiner Bestimmungen
neu zu untersuchen und zu ändern. Die schwersten Bedenken er-
wecken die von B. Virchow ins Leben gerufenen Forschungen *) über
die Augenschwärze der Alten und das msdmt der Aegypter; denn
nachdem die von ihm veranlassten chemischen Analysen der in
Augenschminkbüchsen aus dem alten Aegypten enthaltenen Schwärzen
erwiesen hatten, dass sie kein Antimon oder Stibium enthielten, kam
mir alt-aegyptische Augenschminke aus Achmïm in Ober-Aegypten2)
und kurz vor dem Abschluss der Correctur dieser Arbeit andere aus
verschiedenen Gefässen des British Museums zu, und auch in diesen
Proben fand die genaue Analyse des Professors A. von Baeyeb in
München keine Spur von Stibium oder Antimon. Die Londoner
Proben, die mir H. le Page Benoüf, Director der aegyptischen Samm-
lung des British Museums durch seinen geschickten Assistenten Mr. Jarwis
mühsam zusammenkratzen liess und mir freundlichst übersandte, sind
von besonderer Wichtigkeit, da ein Theil derselben einer Büchse mit
mehreren Fächern entnommen ward, die mit Inschriften versehen
sind, welche sicher beweisen, dass sie zur Aufbewahrung von Mitteln
gegen kranke Augen bestimmt waren. Über der ersten Abth. 2603 a
steht ^_=0-á£>- zur Heilung der Augen, über der zweiten 2605b
τ zur Öffnung der Augen, über der dritten (2605 c) *$ ,__,
\) Ymciiow, Verhandlungen der Beri. Gesellsch. f. Anthropologie, Ethno-
logie und Urgeschichte. Beri. 1888. 26. Mai. S. 210 ff.
2) L. I. 1889. S. 574 ff. und oben S. 207. (75.)