272 Der Museumsbml und die Kunstsammlungen, 1820 — 1830.
stimmten Kommission und Zuziehung Rumohr's sämmtliche Gemälde-
sammlungen einer neuen definitiven Revision, durch welche der Be-
stand endgültig auf 1198 Gemälde (davon 346 aus den königlichen
Schlössern, 677 ans der Solly'scheu, 73 aus der Giustiniaui'scheu
Sammlung und 102 aus dem Einzclerwerb des Königs für das Mu-
seum) festgesetzt ward. Ein Jahr verging auf noch nöthige Restau-
rationen, Einrahmungen, Aushängen der Gemälde, Aufstelleir der Bild
werke und Anfertigung der Kataloge: dann folgt einer achtjährigen
Arbeit der Genuß des vollendeten Werkes. Am 1. Juli 1830 be-
suchte der König zum ersten Male das neue Museum mit dem Herzog
Karl von Mecklenburg, empfangen von dem Intendanten Grafen
Brühl, Schinkel, Tieck, Wach, Levezvw und Rauch. Er
äußerte seiue unbedingte Zufriedenheit auf eine Weise wie Rauch sie
sonst nie gehört hatte. Die Eröffnung der Räume für das Publikum
war am 3. August das werthvolle Angebinde, das der König an sei-
nem einundsechzigsten Geburtstage seinem Volke darbot. — An dem
selben Tage trafen die Nachrichten von der Pariser Inti Revolution
in Berlin ein.
Wir werden weiterhin dem Stnrmstoß aus dem Westen zu fol-
gen haben, in so weit er auch am deutschen Leben, an deutschem
Wollen und Können schüttelte. Zunächst aber ist noch eine Rückschau
zu halten in die vier Wände der Rauch'schen Werkstatt. Denn wäh-
rend er für die Errichtung und Einrichtung des Museums die Ar-
beit mit Andern zu theilen, ja Jahre hindurch nur mit beratheuder
Stimme zu unterstützen hatte, in seiner Werkstatt lag diejenige
Wirksamkeit für das neue Knnstinstitut, die er als Herrscher und letzte
Autorität ausübte.
stimmten Kommission und Zuziehung Rumohr's sämmtliche Gemälde-
sammlungen einer neuen definitiven Revision, durch welche der Be-
stand endgültig auf 1198 Gemälde (davon 346 aus den königlichen
Schlössern, 677 ans der Solly'scheu, 73 aus der Giustiniaui'scheu
Sammlung und 102 aus dem Einzclerwerb des Königs für das Mu-
seum) festgesetzt ward. Ein Jahr verging auf noch nöthige Restau-
rationen, Einrahmungen, Aushängen der Gemälde, Aufstelleir der Bild
werke und Anfertigung der Kataloge: dann folgt einer achtjährigen
Arbeit der Genuß des vollendeten Werkes. Am 1. Juli 1830 be-
suchte der König zum ersten Male das neue Museum mit dem Herzog
Karl von Mecklenburg, empfangen von dem Intendanten Grafen
Brühl, Schinkel, Tieck, Wach, Levezvw und Rauch. Er
äußerte seiue unbedingte Zufriedenheit auf eine Weise wie Rauch sie
sonst nie gehört hatte. Die Eröffnung der Räume für das Publikum
war am 3. August das werthvolle Angebinde, das der König an sei-
nem einundsechzigsten Geburtstage seinem Volke darbot. — An dem
selben Tage trafen die Nachrichten von der Pariser Inti Revolution
in Berlin ein.
Wir werden weiterhin dem Stnrmstoß aus dem Westen zu fol-
gen haben, in so weit er auch am deutschen Leben, an deutschem
Wollen und Können schüttelte. Zunächst aber ist noch eine Rückschau
zu halten in die vier Wände der Rauch'schen Werkstatt. Denn wäh-
rend er für die Errichtung und Einrichtung des Museums die Ar-
beit mit Andern zu theilen, ja Jahre hindurch nur mit beratheuder
Stimme zu unterstützen hatte, in seiner Werkstatt lag diejenige
Wirksamkeit für das neue Knnstinstitut, die er als Herrscher und letzte
Autorität ausübte.