Rauch in Nürnberg.
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Aufstcllungsplatz und alle weiter noch über das Denkmal zn entschei-
denden Fragen verbinden könnte.
Ranch konnte dieser Einladung erst im Januar 1828 folgen.
Nach einer beschwerlichen viertägigen Reise, da man oft in über-
schwemmten und eistreibenden Straßen ans Umwegen fahren mußte,
traf Rauch am 26. Januar spät in Nürnberg ein. Die nächsten
Tage entschädigten für die kalten Reisestrapazen durch die herzliche
Wärme, mit welcher Rauch empfangen und der Künstler gefeiert
wurde. Ein festliches Mittagsmahl brachte ihn sofort den ersten Tag
in persönliche Berührung mit der gesummten Kommission für das
Dürer-Denkmal; der Abend führte ihn in den Kunstverein, wo er
wiederum mit einem Mahle gefeiert ward. Auch das schöne Geschlecht
war zur festlichen Versammlung gekommen, und so ward der Abend
mit geselligem Tanz geschlossen. Noch der nächste Tag galt dem
Gaste der Stadt Nürnberg, die sich zu einem Festöall vereinigte.
Dann ward ihm ein Ruhetag vergönnt, und endlich am 30. Januar
begannen die Geschäfte.
Ranch hatte die freie Zeit der festlichen Tage benutzt, sich über
die Lokalfrage in Betreff des Denkmales zu orieutiren. Ju der
Sitzung der Kommission auf dem Rathhanse erklärte er, daß die
Bnrgfreinng den schönsten Platz für das Standbild gewähre, sofern
dieselbe durch zwei Treppen zugänglich gemacht würde. Demnächst
sei der schicklichste Platz der Milchmarkt in der Nähe von St. Sebald
und der Dürer'scheu Wohnnng, dagegen alle übrigen in Vorschlag
gebrachten Plätze sau der Morizkapelle, hinter dein Rathhanse, am
Aegidienplatz, Heumarkt, Hopfeumarkt, Obslmarkt, Burgstraße, Jusel
Schütt, bei dem Ober-Postamt uud Spitalplatz) schienen ungeeignet.
Mit sieben gegen sechs Stimmen ward für die Bnrgfreinng entschie-
den, aber dieser Beschluß sofort wieder verworfen, als Rauch er-
klärte, daß sich die Kosten des Denkmales mindestens verdoppeln
würden wegen der Terrain-Arbeiten und der Nothwendigkeit einer
weit kolossaleren Ausführung der Figur. So ward der in 'Dürer-
Platz- umzutaufende Milchmarkt zur Aufstellung des Denkmales be-
stimmt. In Betreff der Statue wiederholt Rauch feiue früher bereits
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Aufstcllungsplatz und alle weiter noch über das Denkmal zn entschei-
denden Fragen verbinden könnte.
Ranch konnte dieser Einladung erst im Januar 1828 folgen.
Nach einer beschwerlichen viertägigen Reise, da man oft in über-
schwemmten und eistreibenden Straßen ans Umwegen fahren mußte,
traf Rauch am 26. Januar spät in Nürnberg ein. Die nächsten
Tage entschädigten für die kalten Reisestrapazen durch die herzliche
Wärme, mit welcher Rauch empfangen und der Künstler gefeiert
wurde. Ein festliches Mittagsmahl brachte ihn sofort den ersten Tag
in persönliche Berührung mit der gesummten Kommission für das
Dürer-Denkmal; der Abend führte ihn in den Kunstverein, wo er
wiederum mit einem Mahle gefeiert ward. Auch das schöne Geschlecht
war zur festlichen Versammlung gekommen, und so ward der Abend
mit geselligem Tanz geschlossen. Noch der nächste Tag galt dem
Gaste der Stadt Nürnberg, die sich zu einem Festöall vereinigte.
Dann ward ihm ein Ruhetag vergönnt, und endlich am 30. Januar
begannen die Geschäfte.
Ranch hatte die freie Zeit der festlichen Tage benutzt, sich über
die Lokalfrage in Betreff des Denkmales zu orieutiren. Ju der
Sitzung der Kommission auf dem Rathhanse erklärte er, daß die
Bnrgfreinng den schönsten Platz für das Standbild gewähre, sofern
dieselbe durch zwei Treppen zugänglich gemacht würde. Demnächst
sei der schicklichste Platz der Milchmarkt in der Nähe von St. Sebald
und der Dürer'scheu Wohnnng, dagegen alle übrigen in Vorschlag
gebrachten Plätze sau der Morizkapelle, hinter dein Rathhanse, am
Aegidienplatz, Heumarkt, Hopfeumarkt, Obslmarkt, Burgstraße, Jusel
Schütt, bei dem Ober-Postamt uud Spitalplatz) schienen ungeeignet.
Mit sieben gegen sechs Stimmen ward für die Bnrgfreinng entschie-
den, aber dieser Beschluß sofort wieder verworfen, als Rauch er-
klärte, daß sich die Kosten des Denkmales mindestens verdoppeln
würden wegen der Terrain-Arbeiten und der Nothwendigkeit einer
weit kolossaleren Ausführung der Figur. So ward der in 'Dürer-
Platz- umzutaufende Milchmarkt zur Aufstellung des Denkmales be-
stimmt. In Betreff der Statue wiederholt Rauch feiue früher bereits