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Eggers, Friedrich; Eggers, Karl
Christian Daniel Rauch (Band 3,2) — Berlin, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.43150#0090
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Auf Reisen und Daheim, 1840—1852.

sich Baupläne für neue Werkstätten und Gießerei. „Du kennst meine
Bauwerke-Gärten-Fontainen-Anlage-Lust und -Talent aus römischen
Thatsachen — schreibt Rauch 1842 an Lund — der König scheint
dies erkannt zu haben, indem die Anlage am Wasser von Höfen und
kleinen Ateliers zur Skulptur in Marmor und Erz, für Malerei und
andere Kunstzwecke mit dem General-Direktor der Königlichen Museen
von Olfers mir übertragen ist, und gerade jetzt dies ehemalige Grund-
stück der alten Münze zu vorstehenden Zwecken eingerichtet und ge-
baut wird." Es waren dies die in der Münzstraße belegenen, vom
Könige für 65 000 Thaler erworbenen Grundstücke Nr. 10—12, deren
Hintere Seite sehr günstig an den Königsgraben stieß.
Im folgenden Jahre schon meldete Rauch an Rietfchel: „Sechs
Werkstätten zu 25—29 lüFuß Raum und zwei zu sehr kolossalen Werken
mit Kirchenfenstern und durch Bögen vereinigte Räume sind in der
Anlage fertig. Ich wünschte, Sie möchten dies Ganze jetzt sehen, da
nun weiter gebaut wird." In unmittelbarem Zusammenhänge mit
diesen Werkstätten wurde die Gießerei hcrgestellt, in welcher 1845 der
genannte Fricbel zum Guß des Friedrichs-Denkmals berufen ward:
und nachdem dieser spezielle Zweck aller dieser Räume erfüllt war,
sind sic durch Verordnung vom 23. November 1851 als ein könig-
liches Institut der dauernden Verwaltung durch den General-Direktor
der Museen und damit dem Kultus-Ministerium unterstellt. Bloß
größere Bildhaucrarbciten für den Staat sind hier auszuführen, die
übrigen Lokale an Bildhauer zu vermiethen. Für Verwaltungsfragen
technischer Art waren Rauch und Stiller dem General-Direktor durch
das Reglement persönlich bcigcordnet.
In Betreff der Kunstbefördcrung im Allgemeinen ist auch Rauch's
Thätigkeit als Lehrer der Kunst-Akademie zu gedenken. Eifer und
Pflichttreue führten ihn viele Jahre hindurch pünktlich zur festgesetzten
Stunde auf die Akademie, um den Akt zu stellen. 1832 notirt er,
daß sich 42 Zeichner und 21 Modellirendc cinfanden, mehrere aber aus
Platzmangel abgewiesen werden mußten und setzt hinzu: „Als ich iu
den Jahren 1797 bis 1804 iu dieser Klasse modellirte, war die Zahl
derselben gewöhnlich sechs bis acht Modelleure." Die Notizen über
 
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