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Einstein, Carl
Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders — Berlin-Wilmersdorf, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.42194#0027
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Genuss verlangt Selbstbeherrschung und Qual.
Grundsatz: vermeiden Sie das Gleichgewicht.
Sie sehen, ineine silberne Gehirnschale ist asym-
metrisch. Darin liegt meine Produktivität. Ueber
den sich fortwährend verändernden Kombinatio-
nen verlieren Sie das unglückselige Gedächtnis
für die Dinge und den peinlichen Hang zum
Endgültigen. Was Sie bisher nicht zu denken
wagten. Die Welt ist das Mittel zum Denken.
Es handelt sich nicht um Erkennen, das ist eine
phantastische Tautologie. Hier geht es um
Denken, Denken. Dadurch ändert sich die ganze
Affäre, mein Herr. Genies handeln nie, oder
sie handeln nur scheinbar. Ihr Zweck ist ein
Gedanke, ein neuer, neuester Gedanke.
Mein Herr, verstehen Sie jetzt den grossen Na-
poleon? Der Mann war nicht ehrgeizig. Das
ist die Projektion der Universitätsintriguen und
der Dilettanten. Der Mann versuchte immer neue
Mittel, um denken zu können; aber er war et-
was Ideologe. Nur eines bitte ich mir aus:
werfen Sie mich nicht mit der haltlosen Gefühls-
duselei eines Pantheisten zusammen. Diese Leute
haben nie ein gutes Bild begriffen; da steckt
 
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