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Dic Sicherung des Eisenbabn - Aufmarsches und der Grenzschutz.

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schaften nördlich an dcr Laar bis Rehlingen wnrden besctzt, außerdem
Dölklingen siidlich von Saarlonis. Der Gegner zeigte sich dieser Front
gegenübcr nur mit Patrouillen.

Eine von der Kommandantur in unmittelbarer Nähe bei Ensdorf
am 16. Iuli angeordnete Bahnsperrung wurde auf höhere Weisung so-
sort wieder beseitigt, um die Beuutzung der wichtigen Bahn Saarbrücken-
Saarlonis zu ermöglichen.

Das Detachement Saarbrücken hatte zuerst die Anwcisung
erhalteu, vor überlegenen feindlichen Kräften auf die mit der Eisenbahn
heranzuführenden Korps der 2. Armee zurückzugehen, und zwar längs
der Bahnlinie in Richtung Kirn. Eine Benutzung der Eisenbahn sollte
durch mehrfache leichte Unterbrechungcn verhindert werden - dagegen durfte
eine gründliche Zerstörung der Bahn mit Rücksicht anf die beabsichtigte
deutschc Offensive nicht stattfinden.

Am 18. Juli wurde Saarbrücken, dessen Infanterie-Bataillon zur
Besatzung von Saarlvuis gestoßen war, unter Benntzuug der Eisenbahn
von Trier aus wicder durch ein Bataillon besetzt. Die Aufgabe dieses
Bataillons war: »Beobachtung der Grenze und Schutz der Eisenbahn gegen
kleinere Unternehmungen des Feindes, während es stärkeren Abtheilungen
gegenüber uuter suecessiver Zerstörung der Bahn auf Neunkirchcn zurück-
gehen sollte.«

Das Detachement stellte Dorposten auf dem linken Saar-Ufer auf
den Saarbrücken dicht vorgelagertcn Höhen aus und sicherte sich gegen
Saargemünd durch Besetzung von Brebach. Fin Norden wurde mit
Dölklingen Verbindung aufgenvmmen.

Aus Berlin vom 20. Iuli 8" N. ging dem Saarbrücker Detache-
ment direkt vom Chef des Gencralstabes der Armee folgender telegraphischer
Befehl zu:

Lersuchen Sie, durch kleines Oetacheincnt oon Zwcibrücken aus

Bahn Saargemünd-Hagenau gründlich zu zerstören. Bahndirektion nm

tcchnische Hnlfe ersuchen.

v. Moltkc.

In Fvlge deffen wurde svfort 1 Offizier mit 1 Zug Ulanen mit
der Babn nach Zweibrücken entsandt, während seitens der Bahnvcrwaltung
1 Ingcnieur und Arbeiter zur Derfügung gestellt waren. Die Unter-
nchmung wurde zum Theil zn Fuß ausgcführt, erst in der dritten Nacht
in den Morgenstunden des 24. Iuli entdeckte man die Bahn und führte
einige Unterbrechungen aus, die jedoch nicht von großem Einfluß gewcsen
sind. Für eine gründliche Zcrstörung hätten dLin Führer andere Mittel
znr Dersügung gestellt wcrden müssen. Am 26. Iuli traf die Abtheilung
wieder beim Regiment ein.
 
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