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Die Durchführung des Eisenbahn - Aufmarsches.

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Geheimrath Kinel begab sich persönlich von Mainz nach Bingerbrück
svergl. Seite 62), brachte die Verhältnisse dort in Ordnung und telegra-
phirte darüber nach Berlin:

Mainz, 6. August 1870.
Ministerial - Direktor Weishaupt

Berlin.

Ich bin hcute in Bingerbrück gewesen. Die Sache ift in Ordnung.
Etappen-Kommissar für die Bahnhvfe Bingerbrück seitens der Eisenbahn-
Verwaltung fehlte bisher. Ich habe denselben von der Eiseubahn-Direktion
requirirt.

Kinel.

Uin indessen die Verkehrsstockungen zu beseitigen, erließ die stell-
vertretende Exekutiv-Kommission folgende telegraphische Verfügung an
alle Linien-Kommissionen:

Berlin, 6. August 1870.

Bahnhvfe Bingerbrück und Mannheim durch Proviantzüge derart über-
füilt, daß weitere Sendungen augenblicklich nnthunlich find. Vor dem v.
dürfen Proviantzüge ohne diesseitige Genehmigung nicht abgehen. Daher
in jedem Einzelfall Anfrage nothwcndig.

W e i s h a » p t.

Gleichzeitig ging folgende Benachrichtigung ab:

Geheimer Baurath Kinel

Mainz.

Rach gestrige» Meldunge» nunmehr auch Mannheim mit Proviant-
zügeu überfüllt. Main-Ncckar- und Hessische Ludwigs-Bahn verweigern
Annahme weiterer Transporte. Bitte in gceigneter Weise, vielleicht durcki
Gencrallieutenant v. Stosch auf sofortige Entladung und Rücksendung
der Wagen energisch zu driugen.

Weishaupt.

Am 9. August waren die Stockungen auf den Rheinbahnen noch
nicht beseitigt, so daß die Anien-Kommission li einen Transport mit
Verbandmitteln und Proviant ablehnen mußte, weil seine Weiterführung
weder über Franksurt a. M., noch über Coblenz möglich war. Auf der
Strecke Oberlahnstein-Coblenz wnrden Proviant-Transporte noch bis zum
13. August abgelehnt.
 
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