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Ernst Múzeum <Budapest> [Editor]
Die Duplikate der Kunstgegenstände des ung. Kunstgewerbemuseums, die zum Zwecke der Nationalverteidigung dem Bunde der sozialen Vereine überlassenen Gegenstände sowie Kunstgegenstände aus herrschaftlichem und anderem Privatbesitz: Antiquitäten, Gemälde, Aquarelle, Miniaturen, hochwertige Porzellane, Fayence, Bronze, Cloisonné, Glas, Silber, Gold, Teppiche und Kunstmobilien; Auktion vom 21. Feber 1921 (Katalog Nr. 15) — Budapest, 1921

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.33572#0013
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VORWORT

zur Gruppe der Kunstgewerbe-Gegenstände.

Die Kataloge der Kunstauktionen. können als Quellen der Kunstforschung dienen, oft
kommen hier zuerst wertvolle Kunstgegenstände zum Vorschein. Sie enthalten die Beschreibungen
der zur Auktion gelangenden Kunstsammlungen und bilden ein bleibendes Denkmal der verstei-
gerten Gegenstände.

Die derzeitige XV. Kunstauktion bietet an kunstgewerblichen Gegenständen ein reiches

Materiah

In der Geschichte des Porzellans bdden jene Gegenstände eine interessante Gruppe, welche
in der Frühzeit vor HerohPs Wirken in der Meissener Fabrik entstanden sinch Der Dekor besteht zu
meist aus Chinesenfiguren in Goldradierung und am Boden finden wir Goldlüsterzahlen und Marken.
Soiche frühzeitige Stücke sind die (vor 1721) unter Nr. 919 beschriebene birnförmige Kanne und die
Schalen Nr. 926 und 927.

Aus der Herold-Periode stammen zwei hervorragende Kannen, mit Silber montiert, welche
nicht nur den Namen des Malers — Georg Ernst Keil, der Schwager Herold's — verraten, sondern
auch die Entstehungszeit der Gegenstände. Nr. 905 ist reich vergoldet und mit farbigen Heroid-
chinoiserien dekoriert, Nr. 920 ist mit Wulsten profiliert und mit ähnlicher Bemalung. Die Erste
stammt aus der Sammlung Kilenyi, die Zweite aus der reichen Sammlung Gustav Gerhard's.

Porzellanüguren sind derzeit in minderer Zahl. Die Nr. 922 und 923, zwei Tierhguren
(Füchse) verdienen jedoch die Erwähnung.

Die hervorragendsten Produkte der Wiener Porzellanfabrik entstanden in der Sorgenthal-
Periode. Die unter Nr. 891 beschriebene reiche Prunkschüssel ist ein charakteristisches Stück dieser
Zeit. Die Ansicht von Wien ist darauf kunstvoll dargestellt, den Rand zieren plastische vergoldete
Girlanden im Louis XVI Stih

Aus späterer Zeit (1801) stammt eine ovale Platte mit den Bildnissen zweier Erzherzoginnen,
in Füger's Manier. x

Die Fayence-Liebhaber Rnden reiche Auswahl in den Duplikaten des Kunstg'ewerbe-Mu-
seums. ^

Unter den zahlreichen Glasgegenständen sind die hervorragenden Arbeiten Kothgasser's
Nr. 1287 nennenswert.

Die Goldschmiedekunst erreicht in Ungarn ihre Blütezeit irn XVI—XVIII. Jahrhundert.
Auch in Siebenbürgen arbeiteten zu dieser Zeit hervorragende Meister. Ein frühzeitiges Stück dieser
Gruppe ist eine Kanne (Nr. 1407) Stephan Bäthori's, dessen Meister (H. E.) in Nagyszeben wirkte.

Hier enststand ein Pokal Sebastian Hann's (Nr. 1351), der produktive Meister verfertigte
dieses Stück auf Bestellung des Sachsengrafen Georgius Armbruster, um 1685.

In diese Gruppe gehört ein Maleremailbild von Henri Bone nach Lawrence, aus dem Jahr
1824. (Nr. 1381).

Unter den Metallgegenständen sind eine venezianische Bronzeügur, (Nr. 1447) ein Plakett
aus Kupfer getrieben und vergoldet, die Kalvarie darstellend, (Deutsch, XVII. Jahrhundert, Nr. 1461)
und eine turmförmige Augsburger Renaissance-Uhr (Nr. 1476) zu erwähnen.

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