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Falk, Valentin Alois Franz
Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch an der Bergstraße: nach den Quellen und mit besonderer Hervorhebung der Thätigkeit des Klosters auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft dargestellt — Mainz, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.10949#0065

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Stilm-mn 972—99?.

53

Gott heilig wandcliid, ward durch die Klosterbrüder iu Uebereinstim-
muug mit dem Kaiser Otto und sciucm Sohnc Otto II. der Abtei als
Vorsteher gegebeu.

So vicl wie Salmauu hatte kaum ein anderer Abt zur Aus-
schmückuug der Kirche gethau. Um von auderu großartigeu Werken
seiues frommcn Siuucs zu schweigen, sei augesührt, daß er die Vorder-
seite des Altars mit einer Tafel ans Edelsteinen zieren ließ. Für die
Platte allein wurden 32 Talcnte reinen Goldes vcrbraucht; die Zahl der
daran angebrachteu Edelsteine betrug 300. An der dicht hinter dem
Altare sich erhebenden Truhe mit den Reliquien des h. Nazarius ließ
er die gegeu den Altar gekehrte Vorderseite des Ueberbaues mit gutem
Golde beklcideu. Deu Schatz der Kirche bereicherte er mit zwei silber-
ueu Schellcuräderu uud drei kostbaren Büchern, deren Deckel mit Elfen-
beiu und edlem Metalle geziert warcn. Der von Helmerich begouuene
uud vou audcrn Aebteu fortgesctzte Mosaikboden wurde unter ihm gauz
volleudet. Auch als wisseuschastlich thätiger Mauu erwies sich Sal-
manu, iudem er ciu Werk über Moral iu drei Theil verfaßte.

-Gleich beim Begiune seiuer Regierung erwirkte Salmann 972
vou Kaiser Otto die urkundlichc Bestätiguug aller Klosterrechte (es war dieß
die viertc Ottos I.), eine neuc von seincm Sohne Otto II. 973 und
cine dritte von desseu Eohne Otto III. 984, letztere aus Bittcn der
Großmutter Ottos, Adelheidens uud seiucr Mutter Thcophaun, des Erz-
bischofs Willigis vou Mainz und des Bischofs Hildibald von Worms.
Durch dieselbe Vermiltlung erlaugte Salmanu das Recht eines öffent-
licheu Markts nochmals für Wiesloch 987 und ein neues Marktrecht
995 für deu Ort Stein (Zulleusteini, am Ausfluste der Weschnitz iu den
Nhein gelegeu.

Ju dieseu Zciteu wurden aucb die Päbste auf das uuter Salmanu
wieder uach Juneu uiw Außen herrlich aufblühende Kloster nnfmerksam.
Pabst Benedict VII. (975—983) war der crste, wclcher im Jnhre 982
auf Bitten Ottos eiu apostolisches Schrcibcn dem Kloster übersandte, worin
er die Freiheiten des Klosters bcstätigte und bekräftigte. Das Kloster
solle, so sagt der Pabst, keinem weltlichen oder geistlichen Fürsten unter-
geben sein, soudern mit allcu seinen Rechten unter dem Schutze des
heiligen apostolischen Stuhles stcheu. Niemand möge sich erkühnen, an
seiuen Rcchteu uud seiuen Besibthümcrn zu rütteln. Nach des Abts Tode
könne nur dersenige Abt werden, welcher nach dem allgemeinen Willen
der Möuche anS ihrer Mitte gewählt iei, wie auch kein Bischof für die
Erthcilnug der Abtsweihe ein Geschenk oder einen Lohn annehmeu dürfe.
Wolle es eiu Bischos uicht nueutgelllich thun. io sollc cs von Rom aus
und durch einen von dem Pabste bestiinmteii Bischof geschehcn. Bene-
 
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