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worden ist, das Limosiner gemalte Email des sechs-
zehnten Jahrhunderts auf dünnen Kupfertafeln und
zierlichen Kupfergefässen, meist en grisaille, häufig aber
auch mit Verbindung verschiedener Farben gehalten.
Dies Email entartete im siebzehnten Jahrhundert und
wurde während des achtzehnten von dem weissgrundigen
Uhren- und Dosenemail abgelöst, das allein sein Dasein
bis in's neunzehnte Jahrhundert gefristet hat.
Heute nun finden wir in der Goldschmiedekunst
und in der Bronzeindustrie fast alle diese verschiedenen
Arten des Emails wieder aufgenommen, die einen mehr
noch als Versuche, andere bereits in glänzender Uebung.
Den Anfang machten die mittelalterlichen Reform-
bestrebungen in der kirchlichen Kunst, die am Rhein,
in Köln, Aachen, dann in Belgien, Westphalen, als-
bald auch anderswo und besonders in Wien ihren Sitz
nahmen. Naturgemäss, da diese Richtung mittelalterlich
war, imitirte sie zunächst dasjenige Email, welches m
der früheren kirchlichen Kunst des Mittelalters die
bedeutendste Rolle gespielt hatte, den rheinischen und
Limosiner Grubenschmelz. Sie verzierte in dieser Art
Gefässe, Tafeln für Reliquiarien und bedeckte schliess-
lich ganze Antipendien und Altäre mit diesem Email,
so geschah es z. B. durch Karl Haas in Wien. Auf
der Ausstellung sehen wir diese Schmelzart im kirch-
lichen Gebiete nicht so reich und bedeutend vertreten,
als sie es in Wirklichkeit ist. Die reichste Auswahl
bietet uns die grosse Ausstellung kirchlichen Meta
geräths von Poussielque-Rusand in Paris, wobei m
aber die Bemerkung machen muss, dass das Gold u
worden ist, das Limosiner gemalte Email des sechs-
zehnten Jahrhunderts auf dünnen Kupfertafeln und
zierlichen Kupfergefässen, meist en grisaille, häufig aber
auch mit Verbindung verschiedener Farben gehalten.
Dies Email entartete im siebzehnten Jahrhundert und
wurde während des achtzehnten von dem weissgrundigen
Uhren- und Dosenemail abgelöst, das allein sein Dasein
bis in's neunzehnte Jahrhundert gefristet hat.
Heute nun finden wir in der Goldschmiedekunst
und in der Bronzeindustrie fast alle diese verschiedenen
Arten des Emails wieder aufgenommen, die einen mehr
noch als Versuche, andere bereits in glänzender Uebung.
Den Anfang machten die mittelalterlichen Reform-
bestrebungen in der kirchlichen Kunst, die am Rhein,
in Köln, Aachen, dann in Belgien, Westphalen, als-
bald auch anderswo und besonders in Wien ihren Sitz
nahmen. Naturgemäss, da diese Richtung mittelalterlich
war, imitirte sie zunächst dasjenige Email, welches m
der früheren kirchlichen Kunst des Mittelalters die
bedeutendste Rolle gespielt hatte, den rheinischen und
Limosiner Grubenschmelz. Sie verzierte in dieser Art
Gefässe, Tafeln für Reliquiarien und bedeckte schliess-
lich ganze Antipendien und Altäre mit diesem Email,
so geschah es z. B. durch Karl Haas in Wien. Auf
der Ausstellung sehen wir diese Schmelzart im kirch-
lichen Gebiete nicht so reich und bedeutend vertreten,
als sie es in Wirklichkeit ist. Die reichste Auswahl
bietet uns die grosse Ausstellung kirchlichen Meta
geräths von Poussielque-Rusand in Paris, wobei m
aber die Bemerkung machen muss, dass das Gold u