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Arbeiten der Rationalisten (casa del fascio in Como, mostra
dell'aeronautioa), sondern ein Angebot der Futuristen an
das Regime darstellen, das ohne Auftragszwänge die Kunst
am Bau in den Kontext faschistischer Themata und Funktio-
nen stellt. Dies mag ein anderer Grund dafür sein, daß
sie trotz des formal gesehenen avantgardenahen Ansatzes
von der Kritik der fünfziger und sechziger Jahre nicht
besprochen wurden, da diese meist davon ausging, die
künstlerische Entwicklung aus ihrem in diesem Falle
augenfälligen Ideologischen Zusammenhang herauszulösen,
um die Kontinuität der Avantgarde im formalen Sinne auf-
zuspüren (464). Erst seit ungefähr 1970 begann man, die
Kunst der dreißiger Jahre unter weiteren historischen
Gesichtspunkten zu untersuchen (465).
Ich bin also für die Untersuchung auf die Kataloge, die
Veröffentlichungen in futuristischen Periodika und eini-
ge wenige zeitgenössische Rezensionen angewiesen. Einige
Abbildungen von Werken der Ausstellungen finden sich aus-
serdem in "Gll ambienti"della nuova architettura" (1935)
von Fillia.
Die "mostra della plastica murale per l'edilizia fascista"
erhielt ihre Motivation durch Anregungen, die sich im
Kulturgeschehen der vorhergehenden Jahre formiert hatten.
Die Versuche, eine "arte fascista" einzuleiten, die Rich-
tungskämpfe um die Form der staatlichen Architektur und
die staatliche Förderung der angewandten Kunst waren Teil
der Bemühungen, eine faschistisch geprägte Umwelt zu schaf-
fen. Die Architektur nahm hier als umweltbestimmend den
größten Raum ein. Sie gewann auf der Triennale für ange-
wandte Kunst ab 1927 zunehmend an Gewicht und mit ihr
die Rationalisten (466). Gleichzeitig bemühte sich das
Regime um die monumentale Kunst am Bau. Ein erster miß-
lungener Versuch war die Ausschreibung für Monumentalma-
lerei mit faschistischen Themen auf der Biennale von Ve-
Arbeiten der Rationalisten (casa del fascio in Como, mostra
dell'aeronautioa), sondern ein Angebot der Futuristen an
das Regime darstellen, das ohne Auftragszwänge die Kunst
am Bau in den Kontext faschistischer Themata und Funktio-
nen stellt. Dies mag ein anderer Grund dafür sein, daß
sie trotz des formal gesehenen avantgardenahen Ansatzes
von der Kritik der fünfziger und sechziger Jahre nicht
besprochen wurden, da diese meist davon ausging, die
künstlerische Entwicklung aus ihrem in diesem Falle
augenfälligen Ideologischen Zusammenhang herauszulösen,
um die Kontinuität der Avantgarde im formalen Sinne auf-
zuspüren (464). Erst seit ungefähr 1970 begann man, die
Kunst der dreißiger Jahre unter weiteren historischen
Gesichtspunkten zu untersuchen (465).
Ich bin also für die Untersuchung auf die Kataloge, die
Veröffentlichungen in futuristischen Periodika und eini-
ge wenige zeitgenössische Rezensionen angewiesen. Einige
Abbildungen von Werken der Ausstellungen finden sich aus-
serdem in "Gll ambienti"della nuova architettura" (1935)
von Fillia.
Die "mostra della plastica murale per l'edilizia fascista"
erhielt ihre Motivation durch Anregungen, die sich im
Kulturgeschehen der vorhergehenden Jahre formiert hatten.
Die Versuche, eine "arte fascista" einzuleiten, die Rich-
tungskämpfe um die Form der staatlichen Architektur und
die staatliche Förderung der angewandten Kunst waren Teil
der Bemühungen, eine faschistisch geprägte Umwelt zu schaf-
fen. Die Architektur nahm hier als umweltbestimmend den
größten Raum ein. Sie gewann auf der Triennale für ange-
wandte Kunst ab 1927 zunehmend an Gewicht und mit ihr
die Rationalisten (466). Gleichzeitig bemühte sich das
Regime um die monumentale Kunst am Bau. Ein erster miß-
lungener Versuch war die Ausschreibung für Monumentalma-
lerei mit faschistischen Themen auf der Biennale von Ve-