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Räuber und Richter.

Hoch oben im steilen im luftigen Thurm,

Da spricht zu den Wolken, da spricht zu dem Sturm
Der Räuber, des Räubers Enkel und Sohn,'

Er reißt an der Kette und lachet voll Hohn,

Und feilet.

Tief unten in düstrer Stube, da schreibt
Der Richter dem Räuber das Urtheil, und bleibt
Noch immer in Zweifel, ob jetzo das Werk
Auch habe die rechte und rechtliche Stärk'?

Er feilet.

„Ihr Raben, was krächzt ihr und jubelt so laut?
Für diesmal verspeist ihr noch nicht meine Haut!
Bald wehen die Lüfte des Himmels mich an,

Bald brechen die Stäbe, dann ist es gcthan.

Ich feile!"

„Erstaunen soll Alles, ob meinem Geschick!

Nach Carpzow brech' ich dem Schuft das Genick,

Nach Ouistorp und Kech soll gerädert er sein.

Die Kosten, die trägt er nach Böhmer und Klein.

Ich feile!"

Und als nun der Richter das Urtheil gemacht,

Da hat auch der Räuber die Sache vollbracht:

Das Urtheil ist fertig, der Räuber ist weg,

So kamen der Räuber und Richter zum Zweck
Mit Feilen.

Karl Jmmermann.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Räuber und Richter"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Richter <Motiv>
Räuber <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 1.1845, Nr.12, S.93
 
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