Der Teufel uud ein altes Weib.
! Nur so viel brachte man zu Stande, daß er nicht nach Ko-
schumberg ins Amt ging und sein Weib auf Ehebruch und
beabsichtigten Mord verklagte.
In einem Jahre waren sie von Tisch und Bett getrennt:
Beide unglücklich, Beide ein Opfer ihrer Leichtgläubigkeit.
— Als die Alte am folgenden Morgen am Koschumberger
Walde erschien, um ihre Gabe in Empfang zu nehmen, war
! der Teufel schon an Ort und Stelle. Er hatte im Gehölz
einen Stecken von etwa sechs Fuß Länge abgeschnittcn, daran
steckte er die Pantoffeln und überreichte sie in gemessener Ent-
fernung, solch' einen Respekt, ja so eine Furcht hatte er vor
seiner Meisterin, und mußte sich gestehen, daß ein altes,
böses Weib viel schlimmer als der Teufel sei.
Nachdem er sich noch einmal höflichst bedankt und seine
Reverenz gemacht, zog er sich in den Wald zurück und ver-
schwand so schnell als möglich in demselben.
Die Alte setzte sich auf den Stein, zog die Pantoffeln
an, betrachtete sie wohlgefällig, dann rieb sie sich die Hände,
summte ein Lied und pilgerte wohlgemuth in's Dorf zurück.
Noch heut aber geht im Dorf und der Umgebung der
Spruch, wenn von einem alten bösen Weib die Rede ift:
„Die hat vom Teufel Pantoffeln bekommen." —
Die Auswanderer,
oder wunderbare wahrten und Abenteuer der Herren Larnabas Wühlhuber und
Casimir Heulmaier in Amerika.
(Fortsetzung.)
„Js ke' Werthshaus da herummtznpm — —"
! Nur so viel brachte man zu Stande, daß er nicht nach Ko-
schumberg ins Amt ging und sein Weib auf Ehebruch und
beabsichtigten Mord verklagte.
In einem Jahre waren sie von Tisch und Bett getrennt:
Beide unglücklich, Beide ein Opfer ihrer Leichtgläubigkeit.
— Als die Alte am folgenden Morgen am Koschumberger
Walde erschien, um ihre Gabe in Empfang zu nehmen, war
! der Teufel schon an Ort und Stelle. Er hatte im Gehölz
einen Stecken von etwa sechs Fuß Länge abgeschnittcn, daran
steckte er die Pantoffeln und überreichte sie in gemessener Ent-
fernung, solch' einen Respekt, ja so eine Furcht hatte er vor
seiner Meisterin, und mußte sich gestehen, daß ein altes,
böses Weib viel schlimmer als der Teufel sei.
Nachdem er sich noch einmal höflichst bedankt und seine
Reverenz gemacht, zog er sich in den Wald zurück und ver-
schwand so schnell als möglich in demselben.
Die Alte setzte sich auf den Stein, zog die Pantoffeln
an, betrachtete sie wohlgefällig, dann rieb sie sich die Hände,
summte ein Lied und pilgerte wohlgemuth in's Dorf zurück.
Noch heut aber geht im Dorf und der Umgebung der
Spruch, wenn von einem alten bösen Weib die Rede ift:
„Die hat vom Teufel Pantoffeln bekommen." —
Die Auswanderer,
oder wunderbare wahrten und Abenteuer der Herren Larnabas Wühlhuber und
Casimir Heulmaier in Amerika.
(Fortsetzung.)
„Js ke' Werthshaus da herummtznpm — —"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Auswanderer, oder wunderbare Fahrten und Abenteuer der Herren Barnabas Wühlhuber und Casimir Heulmaier in Amerika"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 10.1849, Nr. 218, S. 12
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg