Fliegende Blätter (100.1894 (Nr. 2527-2552))

Aus der Schnle geschwätzt.

Alljährlich prangt auf dem Ge-
burtstagstische von Fräulein Laura ein
Rosenstock, der so viele Knospen trägt,
als das Fräulein Jahre zählt. Das
lvard so gehalten seit ihrem ersten
Lebensjahre. — Als Heuer das Stuben-

, . . die Sache werde von Jahr zu

chche.l zum Gärtner kommt, meint bte( , * fommt es gar nicht

hr schwieriger. auf ^ -Mulein zwickt doch immer

", ermuthigt ihn das Stubenmädchen, „

igc 'raus!"

Immer Geschäftsmann. - 87

S i e (im Seebade, am Meeresstrande das Wcllen-
spicl betrachtend, zu ihrem Gatten): „Seh' Der an,
Moritz, wie romantisch is doch das Spiel der
Wellen!" — Er: „Das is gerade so, als wie wenn
de Zinsen werden geschlagen zum Kapital!"

Auch eine Kritik.

Kritiker (der während der Vorlesung einge-
schlafen, erwachend): „Ihr fünfaktiges Trauerspiel
ist sehr schön. . .!"

Dichter: „Pardon, das, was ich Ihnen vorge-
lesen, war ja erst die erste Scene des. ersten
Aktes!"

Ein Held.

„Raucht Ihr Mann?" - „O, dem trau'

ich's schon zu, wenn ich nicht zu Hause bin!"

Neues W o r t.

Jakob Meyer geräth in Concurs. „Sagen Sie,
Herr Meyer", fragt ihn der Verwalter, „wie ist
es nur möglich, daß Sie, ein so wohlhabender Mann,
so zurückgekommen sind?" — Der Gefragte kratzt sich
hinter den Ohren und sagt endlich: „Weiß ich's,
Herr Verwalter?!" — „Ja einen Grund müssen Sic
mir doch angeben", erwidert dieser, „damit ich Ihren
Gläubigern im Termin Vortrag halten kann!"
„Rn' gut — sagen Se, ich Hab' mer veracccptirt!"

Der pfiffige Caro.

(In drei Bildern.)

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