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Und sieh', der liebe Sohn am Rhein
War fleißig bei der Kanne;
Er trank allzeit den besten Wein
Bei'm Wirth „zur grünen Tanne".
Bei Bonn da liegt das Thal der Ahr,
In dem die „grüne Tanne" war -
Dort that er baß studiren,
Die Zeit nicht zn verlieren! —
Und als das vierte Jahr am Rhein
Sich neigte seinem Ende,
Er und des Wirthes Töchtcrlcin,
Sic reichten sich die Hände.
Der Studio seiner Mutter schrieb:
„Gehorsam Deinem Wort ich blieb.
Ich nncd die rheinischen Mädchen —
Im Ahrthal wohnt mein Knthchen!"
Fra»; Ulrich.
s zog ein Bursche an den Rhein
Nach Bonn, dort 511 studiren.
Der Vater sprach: „Sollst fleißig sein
Und keine Zeit verlieren!"
Die gute Mutter aber sprach:
„ Schau' nicht den rhein'schen Mädchen
. nach
Mit ihren Feucrblickcu
Sic könnten Dich bestricken!" —
Ein zuverlässiger Wächter.
Ein Bankier hat sich in einer zienilich einsamen Gegend eine
Villa gekauft. Da ihm die Gegend etwas unsicher erscheint, umun
er sich einen Wächter für die Villa. Eines -ragev trip ° er
einen Bauern und fragt ihn, ob denn auch der Wächter ein .cann
sei, auf den man sich verlassen kann. — „Dös inonn i , cvtm «
der Bauer, „da geschieht Jhna nix; - der i§' mit alle s.icb
und Wilderer per Du!" _____—
Verbessert.
Isaak: „Jainkef, woher kommst De mit so a fraidigmi Ge-
sicht?" — Jainkes: „Ich komm' schnurstracks vom Baron Meyer-
leben!" - Isaak: „Dn willst wohl sagen: schuorrstrack-
Ni 0 d c r n.
Gutsbesitzer (zum Taglöhner): „Ich will Sie zum Gras-
inähen engagircn. . . aber können Sie auch Caution stellen?!"
Fatale Situation.
Der Herr Oberamtsrichter war nach vielen Jahren wieder
einmal mit einigen Jngendfrennden in der Residenz gewesen und
erzählt nun am Morgen seiner staunenden Familie in seinem Bureau
neben dem Wohnzimmer von den dort genossenen Herrlichkeiten.
Er trägt bereits seine Amtsrobe, weil in einer Viertelstunde Sitzung
sein soll, und beschreibt eben den in einem Variatötheatcr auf-
geführten Serpentintanz. „Seht Ihr!" ruft er ganz begeistert, „das
war so!" Und die Robe hochhaltend dreht sich der ivürdige Herr
gerade in rhythmischen Schwingungen feurig im Kreise - als Plötzlich
Und sieh', der liebe Sohn am Rhein
War fleißig bei der Kanne;
Er trank allzeit den besten Wein
Bei'm Wirth „zur grünen Tanne".
Bei Bonn da liegt das Thal der Ahr,
In dem die „grüne Tanne" war -
Dort that er baß studiren,
Die Zeit nicht zn verlieren! —
Und als das vierte Jahr am Rhein
Sich neigte seinem Ende,
Er und des Wirthes Töchtcrlcin,
Sic reichten sich die Hände.
Der Studio seiner Mutter schrieb:
„Gehorsam Deinem Wort ich blieb.
Ich nncd die rheinischen Mädchen —
Im Ahrthal wohnt mein Knthchen!"
Fra»; Ulrich.
s zog ein Bursche an den Rhein
Nach Bonn, dort 511 studiren.
Der Vater sprach: „Sollst fleißig sein
Und keine Zeit verlieren!"
Die gute Mutter aber sprach:
„ Schau' nicht den rhein'schen Mädchen
. nach
Mit ihren Feucrblickcu
Sic könnten Dich bestricken!" —
Ein zuverlässiger Wächter.
Ein Bankier hat sich in einer zienilich einsamen Gegend eine
Villa gekauft. Da ihm die Gegend etwas unsicher erscheint, umun
er sich einen Wächter für die Villa. Eines -ragev trip ° er
einen Bauern und fragt ihn, ob denn auch der Wächter ein .cann
sei, auf den man sich verlassen kann. — „Dös inonn i , cvtm «
der Bauer, „da geschieht Jhna nix; - der i§' mit alle s.icb
und Wilderer per Du!" _____—
Verbessert.
Isaak: „Jainkef, woher kommst De mit so a fraidigmi Ge-
sicht?" — Jainkes: „Ich komm' schnurstracks vom Baron Meyer-
leben!" - Isaak: „Dn willst wohl sagen: schuorrstrack-
Ni 0 d c r n.
Gutsbesitzer (zum Taglöhner): „Ich will Sie zum Gras-
inähen engagircn. . . aber können Sie auch Caution stellen?!"
Fatale Situation.
Der Herr Oberamtsrichter war nach vielen Jahren wieder
einmal mit einigen Jngendfrennden in der Residenz gewesen und
erzählt nun am Morgen seiner staunenden Familie in seinem Bureau
neben dem Wohnzimmer von den dort genossenen Herrlichkeiten.
Er trägt bereits seine Amtsrobe, weil in einer Viertelstunde Sitzung
sein soll, und beschreibt eben den in einem Variatötheatcr auf-
geführten Serpentintanz. „Seht Ihr!" ruft er ganz begeistert, „das
war so!" Und die Robe hochhaltend dreht sich der ivürdige Herr
gerade in rhythmischen Schwingungen feurig im Kreise - als Plötzlich
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der gehorsame Sohn"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1894
Entstehungsdatum (normiert)
1889 - 1899
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 100.1894, Nr. 2535, S. 89
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg