Fliegende Blätter (102.1895 (Nr. 2579-2604))

Gewissenhaft.

N e» D e n t s ch.

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„Herr Lieutenant, warum rücken Sie nicht zum Exerciren
^ ein? Was machen Sic denn da oben?" — „Herr Hauptmann,
ich bin für die 35 Strohsack' haftbar!"

Encon ragement.

Vater der Braut: „. . . Eigentlich wollte ich meine dritte
Tochter keinem Offizier geben, da die beiden andern schon an solche
verheirathet sind!" — Lieutenant: „Aber wozu denn diese Be-
scheidenheit, Herr Commerzienrath?!"

Boshaft.

„Meine Frau ist ein Räthfel!" — „Aber kein einsilbiges!"

Zeitgemäße Annonre.

A: „Als ich neulich den grünen ! Ein Fräulein wünscht sich mit
Weg überquerte, bin ich beinahe ! 2Mstl) Mark an einem soliden
im Schmutz stecken geblieben!" j Unternehmen, Fabrikanlage, Hei-
B: „Das ist anderswo auch ! rath, Hänserspecnlation oder bergt
nicht besser. Mir passirtc das- P bethciligen.
selbe, als ich gestern die Max-
straße dnrchlängste!"

Im Eifer.

Bürgermeister (zu dem ab-
reisendcn Fürstenpaare): „Durch-
laucht haben uns unendlich glück-
lich gemacht, daß Hochdieselben
Ihre Flitterwochen im Banne un-
seres Städtchens verlebten! .. Eure
Durchlaucht und die hohe
Flitterwöchnerin, sie leben
hoch!"

Feierlicher M o m e n t.

Freund (in's Zimmer tretend): „Wie, eine Flasche Wein bei
der Arbeit. . . Hast Du Geburtstag?"

Schriftsteller: „Das nicht — aber die Heldin meines
Romans verlobt sich eben!"

Romanze.

's war traurig!

B o r Gericht.

Richter: „Dieses seidene

Taschentuch hier, welches ment bei
Ihnen gefunden — haben Sie
das gestohlen?"

Angeklagter: „Ehrlich

gesagt, ja!"