94 Gedankensplitter.
Mancher Kranz auf ein Grab
ist eine Dornenkrone der Reue.
Im Alter verzeiht man der
Jugend oft die Ansichten am
wenigsten, die man selber gehabt
hat, als man jung war.
Sirni».
Wchaffe, ringe —
Aber singe!
Kämpfe, strebe —
Aber lebe!
____ «. «.
Viele Leute werden erst dann
höflich miteinander, wenn sie
sich entzweit haben.
®. «. w.
Der Pessimist sieht an der
Wurst nur das Traurige — die
zwei Zipfel. __
Jedem Menschen ist ein Haupt-
treffer beschieden; der eine —
erlebt ihn, der andere nicht.
Protection ist das glänzendste !
Surrogat für Talent.
_ «. H.
Einfache Abhilfe.
Bürgermeister: „Man klagt darüber, daß neuerdings die Diebstähle in der Stadt zu-
nehmen und daß die meisten so verübt werden, daß der Dieb durch das Dachfenster ein-
steigt. Was ist da zu machen?" — Stadtrath: „Ganz einfach, wir stellen Nachtwächter
an, welche die Dächer abpatrouillircn!
In der Feststimmnng.
Alter Commis (ein Hoch aus das Geburtstagskind ausbringend):
„Wir genießen die große Ehre, heute wie alljährlich zu feiern den
neunundzwanzigsten hohen Geburtstag unseres gnädigen Fräuleins,
der verehrten Tochter unseres Herrn Prinzipals! Sie lebe hoch!"
Hereditär.
s?o wie die Rose mählich ! Sie naht in kühnem Werben
Aus zartem Roth erglüht, j Der Purpurfarbe sich . . .
Ist meine Nase schmählich | Mein Sohn der wird sie erben,
Vom Weine aufgeblüht. > Denn der sauft g'rad' wie ich.
_ . x
Vom Kaser»hof.
Feldwebel: „Was fehlt Ihnen, Maiberger? Sie
sehen ja erbärmlich aus!" — Rekrut: „Mir ist schlecht,
Herr Feldwebel!" — Feldwebel: „O, Ihr Kerle! Es
wird noch so weit kommen, daß man Euch, anstatt des
Gewehres, einen Migränestift in die Hand geben
muß!"
Rettender Gedanke.
Am Stammtisch wurde eben eine Bergpartie ge-
schildert — da ergreift Fritz Neumann das Wort: „Na,
ich sage Ihnen, meine Herren, wenn ich von 's Jebirge
höre, erinnere ich mir immer an meine Hochzeitsreise.
Meine jeliebte Luzinde, eene Berlinerin vom schwindel-
freisten Spreewasser, wollte partout eene Hochjebirgstour
machen. Ich, der ich ebenfalls das Wort Schwindel ans
meinem Conversationslexikon jestrichen, war dabei. Wir
fahren also nach der Schweiz und besteigen das Matter-
horn, selbstverständlich ohne Führer; keene kleenen Kinder
sind wir ja nicht, dachte ich. Wir nahmen ooch keenen
Mancher Kranz auf ein Grab
ist eine Dornenkrone der Reue.
Im Alter verzeiht man der
Jugend oft die Ansichten am
wenigsten, die man selber gehabt
hat, als man jung war.
Sirni».
Wchaffe, ringe —
Aber singe!
Kämpfe, strebe —
Aber lebe!
____ «. «.
Viele Leute werden erst dann
höflich miteinander, wenn sie
sich entzweit haben.
®. «. w.
Der Pessimist sieht an der
Wurst nur das Traurige — die
zwei Zipfel. __
Jedem Menschen ist ein Haupt-
treffer beschieden; der eine —
erlebt ihn, der andere nicht.
Protection ist das glänzendste !
Surrogat für Talent.
_ «. H.
Einfache Abhilfe.
Bürgermeister: „Man klagt darüber, daß neuerdings die Diebstähle in der Stadt zu-
nehmen und daß die meisten so verübt werden, daß der Dieb durch das Dachfenster ein-
steigt. Was ist da zu machen?" — Stadtrath: „Ganz einfach, wir stellen Nachtwächter
an, welche die Dächer abpatrouillircn!
In der Feststimmnng.
Alter Commis (ein Hoch aus das Geburtstagskind ausbringend):
„Wir genießen die große Ehre, heute wie alljährlich zu feiern den
neunundzwanzigsten hohen Geburtstag unseres gnädigen Fräuleins,
der verehrten Tochter unseres Herrn Prinzipals! Sie lebe hoch!"
Hereditär.
s?o wie die Rose mählich ! Sie naht in kühnem Werben
Aus zartem Roth erglüht, j Der Purpurfarbe sich . . .
Ist meine Nase schmählich | Mein Sohn der wird sie erben,
Vom Weine aufgeblüht. > Denn der sauft g'rad' wie ich.
_ . x
Vom Kaser»hof.
Feldwebel: „Was fehlt Ihnen, Maiberger? Sie
sehen ja erbärmlich aus!" — Rekrut: „Mir ist schlecht,
Herr Feldwebel!" — Feldwebel: „O, Ihr Kerle! Es
wird noch so weit kommen, daß man Euch, anstatt des
Gewehres, einen Migränestift in die Hand geben
muß!"
Rettender Gedanke.
Am Stammtisch wurde eben eine Bergpartie ge-
schildert — da ergreift Fritz Neumann das Wort: „Na,
ich sage Ihnen, meine Herren, wenn ich von 's Jebirge
höre, erinnere ich mir immer an meine Hochzeitsreise.
Meine jeliebte Luzinde, eene Berlinerin vom schwindel-
freisten Spreewasser, wollte partout eene Hochjebirgstour
machen. Ich, der ich ebenfalls das Wort Schwindel ans
meinem Conversationslexikon jestrichen, war dabei. Wir
fahren also nach der Schweiz und besteigen das Matter-
horn, selbstverständlich ohne Führer; keene kleenen Kinder
sind wir ja nicht, dachte ich. Wir nahmen ooch keenen
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Einfache Abhilfe"
"In der Feststimmung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1895
Entstehungsdatum (normiert)
1890 - 1900
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)