Fliegende Blätter (102.1895 (Nr. 2579-2604))

Variirtes SP iü ch U> o r t.

Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wann du
nach Hause kommst.

Kathederblüthen.

„Die römischen Kaiser wurden alle mehr oder weniger er-
mordet!" „_x

„Als das größte Glück, meine Herren, bezeichnet- es Sophokles,
gar nicht geboren zu werden; doch leider wird dieses Glück nur
Wenigen zu Thcil!"

Chef (ins Comptoir tretend, zum Buchhalter): „Herr Meyer,
ich soll Ihnen ausrichten, daß bei Ihnen zu Hause Zwillinge
angekommen sind . . . machen Sie keinen Klex in's Hauptbuch!"

Galanter Schwi m nt lehrer.

(In einer Damenschwimmschule.) „Aber i' bitt', Baroneß, ziehen
S' doch d' Fnßerln nicht so fest an den Leib; Sie schwimmen ja
heut' g'rad' Ivie a' Duckanterl, das Bauchweh hat!"

[ftit Meer von Klang und Lichtern;

lachend fliegt

Mit Rosen in den Locken die Mänade
Den Saal entlang, in wilder Galoppade
Dem ersten, besten Narren angeschmiegt.

Und als der Schwarm ihr dann zu Füßen
liegt,

Und sie umbuhlt mit schwärmerischer Suade,
Mit Reden süß und abgebraucht und fade,
Da läßt sie Jeden hoffen, daß er siegt.

Den grüßt ihr Lächeln, diesen lockt ihr
Schmollen

Noch tiefer in ihr Netz und den ein Scherz,
Dem blitzt verheißend kühn ihr Aug entgegen.

Und doch ist ihr an Keinem was gelegen,
Und falsch ist Alles ihre Huld, ihr Grollen,
Und falscher noch als Alles ist ihr Herz!

Uni diese Frau beneiden sie den Gatten:
„So schön, so jung, von fesselndem Verstand,
Reich war sie auch, wie keine rings im Land
Fürwahr ein Glück, ganz ohne Fehl und
Schatten!"

Nur daß die Leute keine Ahnung hatten,
Wie schwer er dieser Fessel Druck empfand,
Die ihn mit einem leeren Weib verband,
Mit einer Puppe, einer kalten, glatten!

Doch was er leiden mag, er birgt's ini Stillen