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Maiitiös.
Umschreibung.
. Und wie alt ist Ihr Gatte, gnädige Frau?" — „Vierzig
Jahre! . . Wir sind zehn Jahre auseinander!" — „So, für fünfzig
hätte ich Sie aber noch nicht gehalten!"
B o r st e l l n n g.
„Sie wünschen?" „Ich bin das junge Mädchen von aiege-
nehmem Aenßer'n, das Sie in der Zeitung suchen!"
„Der wie Vielte bist Du in Deiner Schule,
Karl?" — „O, Herr Vetter, i’ bi' der arg
Vielt'!"
Diogenes.
^er klügste Mann von ganz Athen -
Das mußt' ihm selbst der Neid gesteh'n
War zweifellos Diogenes;
Er forschte tief und dachte klar;
In feiner Weltanschauung war
Nichts Dunkles und Verbogenes.
Wenn er sich angeseh'n von weit
Der Menschen Unersättlichkeit,
Dann lächelte Diogenes;
Denn eine Tonne war sein Haus,
Sein Trank war Wasser, und sein Schmaus
Ein Brod, ein knapp gewogenes.
Oft suchte, wie uns ward Bericht,
Mit der Latern' bei Tageslicht
Nach Menschen Herr Diogenes;
Doch keinen Einz'gen fand er dort,
Der, statt der Wahrheit bitt'rem Wort,
Nicht lieber hört' Erlogenes.
Als nach Athen zu kurzer Rast
Held Alexander kam zu Gast,
Wünscht' er zu seh'n Diogenes
Und trat vor seine Tonne hin
Mit stolzem Triumphatorsinn,
Wie stets die Herrscher Pflogen es.
Maiitiös.
Umschreibung.
. Und wie alt ist Ihr Gatte, gnädige Frau?" — „Vierzig
Jahre! . . Wir sind zehn Jahre auseinander!" — „So, für fünfzig
hätte ich Sie aber noch nicht gehalten!"
B o r st e l l n n g.
„Sie wünschen?" „Ich bin das junge Mädchen von aiege-
nehmem Aenßer'n, das Sie in der Zeitung suchen!"
„Der wie Vielte bist Du in Deiner Schule,
Karl?" — „O, Herr Vetter, i’ bi' der arg
Vielt'!"
Diogenes.
^er klügste Mann von ganz Athen -
Das mußt' ihm selbst der Neid gesteh'n
War zweifellos Diogenes;
Er forschte tief und dachte klar;
In feiner Weltanschauung war
Nichts Dunkles und Verbogenes.
Wenn er sich angeseh'n von weit
Der Menschen Unersättlichkeit,
Dann lächelte Diogenes;
Denn eine Tonne war sein Haus,
Sein Trank war Wasser, und sein Schmaus
Ein Brod, ein knapp gewogenes.
Oft suchte, wie uns ward Bericht,
Mit der Latern' bei Tageslicht
Nach Menschen Herr Diogenes;
Doch keinen Einz'gen fand er dort,
Der, statt der Wahrheit bitt'rem Wort,
Nicht lieber hört' Erlogenes.
Als nach Athen zu kurzer Rast
Held Alexander kam zu Gast,
Wünscht' er zu seh'n Diogenes
Und trat vor seine Tonne hin
Mit stolzem Triumphatorsinn,
Wie stets die Herrscher Pflogen es.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Malitiös" "Vorstellung" "Umschreibung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1895
Entstehungsdatum (normiert)
1890 - 1900
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 102.1895, Nr. 2603, S. 218
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg