„Dein Thun ist Sünde, lieber Sohn!
Zu Grunde geht so Schloß und Hab'
Und Du steigst selber früh in's Grab!
Geschworen Hab' ich's deßhalb mir,
Daß ich vom Trinken Dich kurir'!
Ob Nacht es sei, ob Tageshelle,
Du bringst mich nicht mehr los, Geselle:
Und währt Dein Frevel tausend Jahr',
Bon heut' ab hinfort immerdar
Bei jeder Maß erscheine ich
Und mahne an die Umkehr Dich!"
Da lächelte der Ritter dreist
Und sprach: „Du bist ein lieber Geist!
26 Der praktische Ritter.
^ser Ritter Kunz von Uhlenhurst
Besaß Unglaubliches an Durst,
Und all' sein Denken, all' sein Sinnen
Stak bei ihm in der Gurgel drinnen.
So kneipte er seit Jahr und Tag —
Als einst beim zwölften Glockenschlag,
Genau zur mitternächt'gen Stund',
Sein Ahn erschien in Saales Rund'
Und also sprach mit Geisterton:
Der praktische Ritter.
Zwar wirst Du mich nicht Besserung lehren;
Doch laß Dir's d'rum ja nicht verwehren:
Erschein' bei jeder Maß nur flink —
Dann weiß ich doch, wie viel ich trink'!"
_' G. JJargiter.
Z» ängstlich.
Kathi (im Museum vor der Venus von Milo): „Sepp, da
schau' her, dem Weibsbild hab'n s' die zwei Aerm' abg'schlag'u!"
Sepp: „Du, da geh'n ma' weita, sonst meinen s', wir
wär'n 's g'weseu!"
Zarte Anspielung.
„Sie, Führer, an was soll denn dieser Denkstein gemahnen?
„Den Hab' Ich g'setzt! Da hat mir amal a' Reisender -
süns Mark Trinkgeld 'geben!"
Zu Grunde geht so Schloß und Hab'
Und Du steigst selber früh in's Grab!
Geschworen Hab' ich's deßhalb mir,
Daß ich vom Trinken Dich kurir'!
Ob Nacht es sei, ob Tageshelle,
Du bringst mich nicht mehr los, Geselle:
Und währt Dein Frevel tausend Jahr',
Bon heut' ab hinfort immerdar
Bei jeder Maß erscheine ich
Und mahne an die Umkehr Dich!"
Da lächelte der Ritter dreist
Und sprach: „Du bist ein lieber Geist!
26 Der praktische Ritter.
^ser Ritter Kunz von Uhlenhurst
Besaß Unglaubliches an Durst,
Und all' sein Denken, all' sein Sinnen
Stak bei ihm in der Gurgel drinnen.
So kneipte er seit Jahr und Tag —
Als einst beim zwölften Glockenschlag,
Genau zur mitternächt'gen Stund',
Sein Ahn erschien in Saales Rund'
Und also sprach mit Geisterton:
Der praktische Ritter.
Zwar wirst Du mich nicht Besserung lehren;
Doch laß Dir's d'rum ja nicht verwehren:
Erschein' bei jeder Maß nur flink —
Dann weiß ich doch, wie viel ich trink'!"
_' G. JJargiter.
Z» ängstlich.
Kathi (im Museum vor der Venus von Milo): „Sepp, da
schau' her, dem Weibsbild hab'n s' die zwei Aerm' abg'schlag'u!"
Sepp: „Du, da geh'n ma' weita, sonst meinen s', wir
wär'n 's g'weseu!"
Zarte Anspielung.
„Sie, Führer, an was soll denn dieser Denkstein gemahnen?
„Den Hab' Ich g'setzt! Da hat mir amal a' Reisender -
süns Mark Trinkgeld 'geben!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der praktische Ritter" "Zu ängstlich" "Zarte Anspielung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1895 - 1895
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 103.1895, Nr. 2607, S. 26
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg