Fliegende Blätter (103.1895 (Nr. 2605-2630))

Deplacirter Vergleich.

A »' s Meer.

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Protz (zärtlich zu seiner jungen Frau, als er mit ihr den Bau seines neuen Palais betrachtet):
„Sieh' nur, liebe Bella, wie emsig die Leute die Strohhalme zusammentragen, um
unser Nestchen zu bauen!" _

Ä|itn zieh' Dein Reisekleidchen an,
Und packe die SiebensachenI —
Mein alter Freund, der Ozean,

Will Deine Bekanntschaft machen.

Du weißt, mein Schatz, ich besuch' ihn
gern

Alljährlich einige Wochen;

Das letzte Mal Hab' ich dem alten Herrn
Dich mitzubringen versprochen.

Er kennt Dich zwar schon ziemlich genau
Aus manchem meiner Gedichte,

Doch säh' er gern meine kleine Frau
Auch einmal von Angesichte!

Er wird uns freundlich empfangen, doch
pfeift

Auf Putz er und Etiquette:

Ein Badekostümchen, bunt gestreift,
Genügt als Besuchstoilette,

So wollen wir auf dem sonnigen Strand
Begrüßen den alten Gesellen,

Der wird die Füße zuerst galant
Dir küssen mit kosenden Wellen,

Und werdet Ihr Beide dann sehr intim,
So habe ich nichts dagegen:
Vertrauensvoll will ich selber ihm
In die alten Arme Dich legen, , ,

W. Langewiesche.

Metamorphose, oder: Entstehung ernes modernen Bildes.

Maler Kleckse!: „Wie ist es nur möglich, daß Schwachmaier zu seiner einfachen weiblichen Figur fünf Jahre gebraucht hat?"

Maler Pastosinsky: „Die Sache ist
sehr einfach! Angefangen hat er das Bild
unter dem Einfluß des französischen Na-
turalismus, Er brachte es zur Aus-

stellung nicht fertig — da wurde die hol-
ländische Richtung Mode, Er übermalte
seine Figur dementsprechend. Nun kamen
die Italiener und machten Furore, Er

mußte ein Jahr lang arbeiten, bis das
Bild in's Italienische übersetzt war. Aber
er hatte wieder fürchterliches Pech, denn