ein Frosch und ein Esel trafen sich ans einer Wiese. Da
sagte der Frosch zum Esel: „Ach, wenn ich doch so
lange Ohren hätte wie du — da könnte ich alles hören, was in
der Welt vorgeht!" — Der Esel aber sprach: „Ich wollt', ich
hätte deine schöne Stimme — da würde ich den ganzen Tag singen,
daß es eine Freude wäre!" — Dies hörte die Fee Viribuka und
sprach: „Es sei!" — Da wuchsen dem Frosch lange Ohren; der
Esel aber konnte wunderschön quaken. Nun waren beide zu-
frieden und dankten der gütigen Fee. — Inzwischen war der
Kärrner, welchem der Esel gehörte, erwacht, und als er den
Esel quaken hörte, hielt er ihn für einen Frosch, schnitt ihm
die Hinterbeine ab und aß sie zum Mittagmahl; den Frosch
aber hielt er seiner langen Ohren wegen für feinen Esel, spannte
ihn vor den Karren und prügelte ihn jämmerlich. — Als den
Thieren solches geschah, waren sie sehr traurig und jammerten:
„Ach, wie thöricht war unser Wunsch! Wie gut wäre es doch,
wenn Alles wieder beim Alten wäre!" — Dies hörte die Fee
Viribuka und sprach: „Es sei!" — Und siehe da, dem Frosche
fielen die Eselsohren ab; der Esel aber bekam wieder seine
natürliche Stimme. Als der Kärrner solches sah, schnitt er
dem wahrcü Frosche die Hinterschenkel ab und verzehrte sie zu
Hause; den Esel aber spannte er vor den Karren und haute
ihn jämmerlich. Weil nun der Esel keine Hinterbeine hatte,
konnte er nicht ziehen. D'rnm sprach der Kärrner zur Fee:
„Du dumme Gans, gib dem Esel seine Schenkel wieder!" —
Die Fee aber sprach: „Hättest du sie nicht gegessen!" — Da
wurde der Kärrner zornig, spannte die Fee vor den Karren und
sagte der Frosch zum Esel: „Ach, wenn ich doch so
lange Ohren hätte wie du — da könnte ich alles hören, was in
der Welt vorgeht!" — Der Esel aber sprach: „Ich wollt', ich
hätte deine schöne Stimme — da würde ich den ganzen Tag singen,
daß es eine Freude wäre!" — Dies hörte die Fee Viribuka und
sprach: „Es sei!" — Da wuchsen dem Frosch lange Ohren; der
Esel aber konnte wunderschön quaken. Nun waren beide zu-
frieden und dankten der gütigen Fee. — Inzwischen war der
Kärrner, welchem der Esel gehörte, erwacht, und als er den
Esel quaken hörte, hielt er ihn für einen Frosch, schnitt ihm
die Hinterbeine ab und aß sie zum Mittagmahl; den Frosch
aber hielt er seiner langen Ohren wegen für feinen Esel, spannte
ihn vor den Karren und prügelte ihn jämmerlich. — Als den
Thieren solches geschah, waren sie sehr traurig und jammerten:
„Ach, wie thöricht war unser Wunsch! Wie gut wäre es doch,
wenn Alles wieder beim Alten wäre!" — Dies hörte die Fee
Viribuka und sprach: „Es sei!" — Und siehe da, dem Frosche
fielen die Eselsohren ab; der Esel aber bekam wieder seine
natürliche Stimme. Als der Kärrner solches sah, schnitt er
dem wahrcü Frosche die Hinterschenkel ab und verzehrte sie zu
Hause; den Esel aber spannte er vor den Karren und haute
ihn jämmerlich. Weil nun der Esel keine Hinterbeine hatte,
konnte er nicht ziehen. D'rnm sprach der Kärrner zur Fee:
„Du dumme Gans, gib dem Esel seine Schenkel wieder!" —
Die Fee aber sprach: „Hättest du sie nicht gegessen!" — Da
wurde der Kärrner zornig, spannte die Fee vor den Karren und
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eine moderne Fabel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1895 - 1895
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 103.1895, Nr. 2618, S. 123
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg