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Jung Harald und Schön Sigrid.
Wer war glücklicher als Jung Harald?
„Vorbei nun alle Müh' und Qual —
Schleuß auf, Sigrid, deu Freudensaal!" —
„O Du meine einzige Lebensfreud',
Noch ein's vergaß ich, was mich reut:
Ich habe zwei Basen und die sind alt,
Ich fürchte gar, sie sterben mir bald!
Da Hab' ich gestern in schlafloser Nacht
An das einzig unfehlbare Mittel gedacht:
Es springt hoch droben im ewigen Eis
Der Brunnen der Jugend, wie jeder weiß,
Ihn hütet ein Drache, der Flammen speit —
Nicht wahr, Du besorgst mir die Kleinigkeit?"
Jung Harald biß die Zähne zusamm',
Er trotzte dem Frost und trotzte der Flamm';
Seine Füße verkrampften im ewigen Eis,
Seine Hände verdorrte der Anhauch heiß,
Halbblindcn Auges, der Scheitel kahl —
So wankt er herab in's blühende Thal.
Und wie er zu Liebchens Füßen kroch,
Das Fläschlein voll Wasser bracht' er doch!
„Willkommen, mein Held, mein armer Schatz,
Nun weiß ich für Dich den schönsten Platz!"
Er sah sie noch einmal an so tief,
Dann neigt' er das Haupt und schlief — und schlief —
Wer war glücklicher als Jung Harald? . —
Nun haust die Wittib in Bruders Palast,
Die Mutter, die Basen, sie kommen zu Gast;
Sic sitzen in sammt'nem Tranergewand,
Und das Strickzeug klirrt in der fleißigen Hand.
Manchmal fällt zwischen Klipp und Klapp
Für den arnien Harald ein Wörtlein ab.
Dann klagt mit thränendem Auge Sigrid,
Daß der Gute so früh von hinnen schied:
Was hätt' er für Vetter und Neffen und Ohm
Noch fischen können im Lebensstrom! —
Wer ist glücklicher als Jung Harald! s. rv.
Aufrichtig.
Missionär: „Du warst also schon dreimal verheirathet,
Wanba?" — Eingeborner: „Jawohl — aber ich habe mich
immer wieder ledig gefressen!"
Jung Harald und Schön Sigrid.
Wer war glücklicher als Jung Harald?
„Vorbei nun alle Müh' und Qual —
Schleuß auf, Sigrid, deu Freudensaal!" —
„O Du meine einzige Lebensfreud',
Noch ein's vergaß ich, was mich reut:
Ich habe zwei Basen und die sind alt,
Ich fürchte gar, sie sterben mir bald!
Da Hab' ich gestern in schlafloser Nacht
An das einzig unfehlbare Mittel gedacht:
Es springt hoch droben im ewigen Eis
Der Brunnen der Jugend, wie jeder weiß,
Ihn hütet ein Drache, der Flammen speit —
Nicht wahr, Du besorgst mir die Kleinigkeit?"
Jung Harald biß die Zähne zusamm',
Er trotzte dem Frost und trotzte der Flamm';
Seine Füße verkrampften im ewigen Eis,
Seine Hände verdorrte der Anhauch heiß,
Halbblindcn Auges, der Scheitel kahl —
So wankt er herab in's blühende Thal.
Und wie er zu Liebchens Füßen kroch,
Das Fläschlein voll Wasser bracht' er doch!
„Willkommen, mein Held, mein armer Schatz,
Nun weiß ich für Dich den schönsten Platz!"
Er sah sie noch einmal an so tief,
Dann neigt' er das Haupt und schlief — und schlief —
Wer war glücklicher als Jung Harald? . —
Nun haust die Wittib in Bruders Palast,
Die Mutter, die Basen, sie kommen zu Gast;
Sic sitzen in sammt'nem Tranergewand,
Und das Strickzeug klirrt in der fleißigen Hand.
Manchmal fällt zwischen Klipp und Klapp
Für den arnien Harald ein Wörtlein ab.
Dann klagt mit thränendem Auge Sigrid,
Daß der Gute so früh von hinnen schied:
Was hätt' er für Vetter und Neffen und Ohm
Noch fischen können im Lebensstrom! —
Wer ist glücklicher als Jung Harald! s. rv.
Aufrichtig.
Missionär: „Du warst also schon dreimal verheirathet,
Wanba?" — Eingeborner: „Jawohl — aber ich habe mich
immer wieder ledig gefressen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Jung Harald und Schön Sigrid"
"Eulalia, die Katzenfreundin"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)