Ein indiscreter Bursche.
(A^^ines Abends war zu dem Ortslehrer, der hie
und da so ein kleines Geschäft nicht ver-
achtete, der alte Pinkus gekvinmen und hatte
ihn um 70 Gulden Darlehen angegangen — sonst
war' er verloren. Als Pfand bot er dabei eine goldene
Stirnbinde an, wie sie die wohlhabenden Frauen an
Festtagen trugen. Der Lehrer wußte, daß ein solcher
Schmuck mindestens 100 Gulden koste — dabei war
nichts riskirt; also gab er dem Pinkus das Geld. —
Und nun nach Monaten, wie er so zum Zeit-
vertreib unter seinen Sachen kramte, fand er bei
genauer Prüfung, daß die Binde — unecht, werth-
los war!
Messing für Gold zu nehmen — wie einfältig!
Der dritte Theil der Jahreseinnahme war verloren,
unwiderbringlich; denn Pinkus wird sicher nie mehr
das Pfand auslösen!
Schlaflos wälzte sich der Lehrer die ganze Nacht
auf dein Lager — plötzlich beim Morgengrauen kam
ihm ein leuchtender Einfall.
Ja, das mußte ihm Schadenersatz und zugleich
deiil Pinkus Strafe bringen!
„Mopses", sagte er und trat nach dem Frühstück
Unter Backfischen.
„Das muß doch eine herrliche Zeit
als die Ritter in ihren blinkenden Rüstungen
„Ach, geh' doch - vor jedem
gewesen sein, Emilie,
einherschritten!"
Kuß erst das Visir
Erkannt.
Heirathsvermittler: „... Ich sehe schon, mein
Herr, daß Sie auf eine älteste Tochter angewiesen
sind!"
Die goldene Stirnbinde.
„Plein, das ist zu reizend, daß mir
der Herr Baron dies prächtige Bouquet
schickt! . . Wenn ich nur wüßte, wie ich
mich revanchiren könnte?!"
„Bezahlen Sie's!"
auf klappen zu müssen!"
(A^^ines Abends war zu dem Ortslehrer, der hie
und da so ein kleines Geschäft nicht ver-
achtete, der alte Pinkus gekvinmen und hatte
ihn um 70 Gulden Darlehen angegangen — sonst
war' er verloren. Als Pfand bot er dabei eine goldene
Stirnbinde an, wie sie die wohlhabenden Frauen an
Festtagen trugen. Der Lehrer wußte, daß ein solcher
Schmuck mindestens 100 Gulden koste — dabei war
nichts riskirt; also gab er dem Pinkus das Geld. —
Und nun nach Monaten, wie er so zum Zeit-
vertreib unter seinen Sachen kramte, fand er bei
genauer Prüfung, daß die Binde — unecht, werth-
los war!
Messing für Gold zu nehmen — wie einfältig!
Der dritte Theil der Jahreseinnahme war verloren,
unwiderbringlich; denn Pinkus wird sicher nie mehr
das Pfand auslösen!
Schlaflos wälzte sich der Lehrer die ganze Nacht
auf dein Lager — plötzlich beim Morgengrauen kam
ihm ein leuchtender Einfall.
Ja, das mußte ihm Schadenersatz und zugleich
deiil Pinkus Strafe bringen!
„Mopses", sagte er und trat nach dem Frühstück
Unter Backfischen.
„Das muß doch eine herrliche Zeit
als die Ritter in ihren blinkenden Rüstungen
„Ach, geh' doch - vor jedem
gewesen sein, Emilie,
einherschritten!"
Kuß erst das Visir
Erkannt.
Heirathsvermittler: „... Ich sehe schon, mein
Herr, daß Sie auf eine älteste Tochter angewiesen
sind!"
Die goldene Stirnbinde.
„Plein, das ist zu reizend, daß mir
der Herr Baron dies prächtige Bouquet
schickt! . . Wenn ich nur wüßte, wie ich
mich revanchiren könnte?!"
„Bezahlen Sie's!"
auf klappen zu müssen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein indiscreter Bursche" "Unter Backfischen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 104.1896, Nr. 2631, S. 4
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg