Ausgeplaudert.
Vater (sich im Zimmer seines
Sohnes umsehend): „Hast Du denn
keinen Wecker?" — Studiosus:
„Ist gar nicht nöthig; ich werde
Morgens um sechs Uhr durch das
Militär geweckt, welches hier vorüber-
zieht!" — Haus Wirt hin: „Ja,
und um els Uhr noch einmal, wenn
es zurückkommt — nicht wahr, Herr
Spund?"
Kürzer.
Lieutenant A: „Wir ergingen
uns eben angesichts der steigenden
Fluth auf den Dünen der Nordsee,
als die Gräfin mir mittheilte, daß von
näheren Beziehungen zwischen uns
nicht die Rede sein könne!"
Lieutenant B: „Aber, lieber
Kurt, warum sagst Du nicht einfach:
sie gab mir einen Strandkorb!"
Verblümt.
Maler (im Atelier): „Warum blicken Sie
denn Ihr Bild so nachdenklich an?"
Besteller: „Ich überlege mir nur, wie
ich es wohl anstellen muß, um demselben mög-
lichst ähnlich zu werden!"
Freiers-Regel.
«eacht' und betrachte, willst du frei'n,
Die Mutter — so viel als das
Töchterlein!
Ach, dessen äuß're Holdseligkeit,
Sie schmilzt, das glaube nur, mit der Zeit
So sicher wie an der Sonne die Butter!
Doch was dann bleibt — das zeigt die
Mutter:
Verkörpert steht schon heut' in ihr
Der Tochter Lebensherbst vor dir.
Aus ihr magst du untrüglich lesen
Der Tochter eigentliches Wesen,
Das allerlei lieblicher Jngendkram
Für jetzt verdeckt wie die Milch der Rahm.
Wird dich die Mutter sympathisch berühren,
Daß du sie selbst möcht'st durch's Leben
führen,
Kannst du mit ihr dich glücklich denken
Magst Herz und Hand der Tochter schenken.
' Georg Lütticher.
Begreiflich.
Studiosus (vor dem Portrait seines
Onkels): „Was, dieser heitere, joviale Mann
soll mein Onkel sein? Da ist doch keine Spur
von Aehnlichkeit!" — Maler: „Aber, mein
Lieber, Sie pumpen ja Ihren Onkel immer an,
und haben ihn daher n o ch n i e h eit e r gesehen!"
Ein galanter Räuber.
Räuber (zwei Damen überfallend): „Meine Damen, bitte, geben Sie mir
gefälligst Ihre Werthsachen! Ich werde Sie dann zum Schutze aus dem Wald
geleiteil - es ist Sie hier nämlich etwas unsicher!"
Vater (sich im Zimmer seines
Sohnes umsehend): „Hast Du denn
keinen Wecker?" — Studiosus:
„Ist gar nicht nöthig; ich werde
Morgens um sechs Uhr durch das
Militär geweckt, welches hier vorüber-
zieht!" — Haus Wirt hin: „Ja,
und um els Uhr noch einmal, wenn
es zurückkommt — nicht wahr, Herr
Spund?"
Kürzer.
Lieutenant A: „Wir ergingen
uns eben angesichts der steigenden
Fluth auf den Dünen der Nordsee,
als die Gräfin mir mittheilte, daß von
näheren Beziehungen zwischen uns
nicht die Rede sein könne!"
Lieutenant B: „Aber, lieber
Kurt, warum sagst Du nicht einfach:
sie gab mir einen Strandkorb!"
Verblümt.
Maler (im Atelier): „Warum blicken Sie
denn Ihr Bild so nachdenklich an?"
Besteller: „Ich überlege mir nur, wie
ich es wohl anstellen muß, um demselben mög-
lichst ähnlich zu werden!"
Freiers-Regel.
«eacht' und betrachte, willst du frei'n,
Die Mutter — so viel als das
Töchterlein!
Ach, dessen äuß're Holdseligkeit,
Sie schmilzt, das glaube nur, mit der Zeit
So sicher wie an der Sonne die Butter!
Doch was dann bleibt — das zeigt die
Mutter:
Verkörpert steht schon heut' in ihr
Der Tochter Lebensherbst vor dir.
Aus ihr magst du untrüglich lesen
Der Tochter eigentliches Wesen,
Das allerlei lieblicher Jngendkram
Für jetzt verdeckt wie die Milch der Rahm.
Wird dich die Mutter sympathisch berühren,
Daß du sie selbst möcht'st durch's Leben
führen,
Kannst du mit ihr dich glücklich denken
Magst Herz und Hand der Tochter schenken.
' Georg Lütticher.
Begreiflich.
Studiosus (vor dem Portrait seines
Onkels): „Was, dieser heitere, joviale Mann
soll mein Onkel sein? Da ist doch keine Spur
von Aehnlichkeit!" — Maler: „Aber, mein
Lieber, Sie pumpen ja Ihren Onkel immer an,
und haben ihn daher n o ch n i e h eit e r gesehen!"
Ein galanter Räuber.
Räuber (zwei Damen überfallend): „Meine Damen, bitte, geben Sie mir
gefälligst Ihre Werthsachen! Ich werde Sie dann zum Schutze aus dem Wald
geleiteil - es ist Sie hier nämlich etwas unsicher!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Kellnerin" "Ein galanter Räuber"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 104.1896, Nr. 2633, S. 26
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg