175
Unbegreiflich!
Frau des Dichters (zu ihrem Gatteu): „Du
hast das friedliche Zusammenleben zweier Eheleute,
die Seelenharmonie, so ergreifend geschildert und das
häusliche Glück so innig dargestellt, daß ich beim
Lesen ganz gerührt war! . . Sag' mir, wo hast Du
denn das eigentlich her?!"
Zu streng.
Paukenschläger (zur zweiten Posaune): „Sie,
der neue Kapellmeister ist ein scharfer! Wenn man
nicht ans die Minute zuhaut, wird er gleich un-
angenehm!" _
Das Menschenherz.
Sie ist die Welt so riesengroß!
Und doch wählt selbst der größte Schmerz
Zur Heimath sich ein Flecklein blos
Ein winziges — das Menschenherz!
_ li. w. ®.
Zur Dackologie.
Der Bier-,
der Salon- und der Gebrauchs-Dackl.
echselnd wie die Tennisbälle,
Die wir uns beim Spiel gegeben,
Waren uns're leichten Worte:
Manche von zu nied'rer Sorte;
And're warf das Herz zu schnelle
Ueber's Netz hinaus in's Leben.
Und mit einem raschen Schlage
War auch hier das Spiel vollendet -
Keines hat dabei gewonnen.
Heim geht jedes stillbesonnen —
Schatten fielen, wo am Tage
Einst die Sonne uns geblendet.
Bälle, die verloren gingen
Bleiben auf der Erde liegen —
Worte, die nicht ausgesprochen,
Können nach den Sommerwochen
Luftig noch, gleich Schmetterlingen,
Sich in blauen Träumen wiegen.
Ferd. v. Hornstein.
Zeitgemäße Anzeige.
500,000 Mark Demjenigen, der mir ein
Klavier construirt, dessen Töne nur Der-
jenige hört, der es spielt. Für genügende
Abnehmer wird garantirt.
Erklärung.
„Wie kommt es nur, lieber Freund, daß
Du in den Ruf eines so großen Kunst-
kenners gekommen bist?" — „Im Ver-
trauen, ich fand eben alle Bilder, welche
mir besonders lächerlich vorkamen, vor den
Leuten wundervoll — das ist der
ganze Witz!" ___
Annonc e.
Für ein Schweizer Alpenhotel werden
Münchner Kellnerinnen im Tiroler-
Kostüm gesucht, welche französisch sprechen
können. _
Aus dem Leben.
der Finstere schreibt mit eh'rnem Stift
Sich auf, was ihn an Leiden trifft,
So daß es nie erlischt;
Der Heitere schreibt mit Kreide,
Was ihm geschah zu Leide,
Und schnell ist es verwischt.
_ Alb. Kobcririj.
Auf allgemeines Verlangen.
Chefredacteur: „Sie, Emler, im
nächsten Capitel Ihres Romans muß
Einer Heirat Heu! Aus dem Kreise der
ledigen Abonnentinnen laufen fortwährend
Reclamationen ein!"
Unbegreiflich!
Frau des Dichters (zu ihrem Gatteu): „Du
hast das friedliche Zusammenleben zweier Eheleute,
die Seelenharmonie, so ergreifend geschildert und das
häusliche Glück so innig dargestellt, daß ich beim
Lesen ganz gerührt war! . . Sag' mir, wo hast Du
denn das eigentlich her?!"
Zu streng.
Paukenschläger (zur zweiten Posaune): „Sie,
der neue Kapellmeister ist ein scharfer! Wenn man
nicht ans die Minute zuhaut, wird er gleich un-
angenehm!" _
Das Menschenherz.
Sie ist die Welt so riesengroß!
Und doch wählt selbst der größte Schmerz
Zur Heimath sich ein Flecklein blos
Ein winziges — das Menschenherz!
_ li. w. ®.
Zur Dackologie.
Der Bier-,
der Salon- und der Gebrauchs-Dackl.
echselnd wie die Tennisbälle,
Die wir uns beim Spiel gegeben,
Waren uns're leichten Worte:
Manche von zu nied'rer Sorte;
And're warf das Herz zu schnelle
Ueber's Netz hinaus in's Leben.
Und mit einem raschen Schlage
War auch hier das Spiel vollendet -
Keines hat dabei gewonnen.
Heim geht jedes stillbesonnen —
Schatten fielen, wo am Tage
Einst die Sonne uns geblendet.
Bälle, die verloren gingen
Bleiben auf der Erde liegen —
Worte, die nicht ausgesprochen,
Können nach den Sommerwochen
Luftig noch, gleich Schmetterlingen,
Sich in blauen Träumen wiegen.
Ferd. v. Hornstein.
Zeitgemäße Anzeige.
500,000 Mark Demjenigen, der mir ein
Klavier construirt, dessen Töne nur Der-
jenige hört, der es spielt. Für genügende
Abnehmer wird garantirt.
Erklärung.
„Wie kommt es nur, lieber Freund, daß
Du in den Ruf eines so großen Kunst-
kenners gekommen bist?" — „Im Ver-
trauen, ich fand eben alle Bilder, welche
mir besonders lächerlich vorkamen, vor den
Leuten wundervoll — das ist der
ganze Witz!" ___
Annonc e.
Für ein Schweizer Alpenhotel werden
Münchner Kellnerinnen im Tiroler-
Kostüm gesucht, welche französisch sprechen
können. _
Aus dem Leben.
der Finstere schreibt mit eh'rnem Stift
Sich auf, was ihn an Leiden trifft,
So daß es nie erlischt;
Der Heitere schreibt mit Kreide,
Was ihm geschah zu Leide,
Und schnell ist es verwischt.
_ Alb. Kobcririj.
Auf allgemeines Verlangen.
Chefredacteur: „Sie, Emler, im
nächsten Capitel Ihres Romans muß
Einer Heirat Heu! Aus dem Kreise der
ledigen Abonnentinnen laufen fortwährend
Reclamationen ein!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Lern Tennis" "Zur Dackologie"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 104.1896, Nr. 2649, S. 175
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg