Fliegende Blätter (105.1896 (Nr. 2657-2683))

A «reg n n g.

Dichterling (zu seiner Gattin):
„Stell' die Kaffeekanne über's Feuer,
Wilhelmine, ich will die Da mp straft
besingen!" _

Hold erb lull)' — Rosenstrau ff.

(Im Volkston.)

«olderblüth', Rosenstrauß,

Goldiges Herzensdaus,

Gelbveigelein!

Rosenstrauß, Holderblüth',

Herziges Goldgemüth —

Macht sich's nicht fein?

Holderblüth', Goldgemüth —

Wenn es nur klingt das Lied,

Sinn braucht es nicht. . .

Links herum, rechts herum —

Nichts ist zu dumm, zu dumm
Für solch' Gedicht!

Rosenstrauß, Herzensdaus —

Etwas kommt immer 'raus,

Muß wohl so sein!

Wenn's nicht so einfach war',

Reimt ich schon längst nicht mehr —
Fiel mir nicht ein!

Hans Willy Oudelbach.

Im Wirthshaus „zur schönen Aussicht". 51

Wirth (zu einem Fremden, der schon eine halbe Stunde im Garten sitzt und nichts
bestellt): „Ja, glauben Sie vielleicht, ich Hab' meine schöne Aussicht gestohlen!"

Die empfindliche Gattin.

Sei' Bergung'n.

„Warum hast Du denn, als Du Dich
verheirathetest, Deine schöne Stellung als
Privatsecretär beim Baron aufgegeben?"

„Ach, Du weißt ja, er titulirte mich'
immer „Schafskopf", und das wollte sich
meine Frau nicht gefallen lassen!"

Mn der Höll' is a' Stüberl
^ An extrig's, a' kloans,

An Teufel sei' Großmuatta
Haust dort alloaus.

Hub wenn er nix z'thoan hat,

Na geht er zu ihr,

Und da ruaht er si' aus,

Und dös is sei' Pläsier.

Da sitzt er am Sessel,

Hat d' Füaß übanand'

Und spielt mit sein' Kuahschwoaf
Und ziagt 'n durch d' Hand.

Aba d' Großmuatta humpelt
Um an Herd umadum,

Hat a' Seel' in der Bratrein
Und wend't s' öfter uni.

Und dös thuat eahm so wohl,
Wenn's so brodelt und brat',

So a' Wirth, so a' foaster,

Oder an Advokat.

Da hellt si' sei' G'sicht auf
llnd glanzen g'rad thuat's:

Wenn er d ö Freud' net hält',
Hätt' er a' net viel Gnat's.

G. Gberl.

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