8 In einem Borftadttheatcr.
Bekanntmachung: Das Publikum der ersten Sitzreihen wird dringend ersucht, während der Vorstellung keine
Würste zu verzehren, da dies auf das Spiel der Mitwirkenden störend ein wirkt.
ja, meine Herrn", erzählte der alte Förster
am Stammtische, „man soll gar nicht glauben,
wie gcschcidt die Hunde sind! Das mußten einmal
einige Freunde von mir zu ihrem Schaden erfahren.
Im „grünen Kranz" lebte vor einigen Jahren eine
Wirthiu, die berühmt war durch die vorzügliche Zu-
bereitung von Hasenbraten. So kam es dcnii, daß
wir während der Jagdzeit allwöchentlich dort einkehrten
llud uns den Hasenbraten, den natürlich ich bestellen
mußte, wohl schmecken ließen. Da gab cs allerlei
schlechte Späße — darunter auch den, daß man den
Verdacht aussprach, der Braten stamme von einem
„DachHasen". Nun, ich ließ mir, ebensowenig wie
.--die Andern, den Appetit verderben, denn Jeder wußte,
haß cs ein Spaß sei. Kein Mensch aber dachte au
meinen Waldl, der ruhig unter dem Tisch lag und die
Schnurren mitanhörte. —
■ Eines Abends, als es lvicdcr Hasenbraten gab,
trete ich mit ineinem Dackl in die Stube und sehe
auf der Ofenbank den Hauskatcr sitzen. „Waldl!" ruft,
um mich zu ärgern, einer von den schon um die
dampfende Platte Versammelten, „Waldl, such' 's
Katzcl!" — Was geschieht — mein Hund schaut ans
den Kater, dann leuchtet es plötzlich ans in seinen Augen; flugs springt er auf den
Tisch, packt — unfern schönen Hasenbraten und verschwindet dainit.
Das schlaue Vieh hatte sich offenbar der Späße meiner Freunde erinnert und
sich dieselben zu Nutzen gemacht."
Der schlaue Dackl.
Bekanntmachung: Das Publikum der ersten Sitzreihen wird dringend ersucht, während der Vorstellung keine
Würste zu verzehren, da dies auf das Spiel der Mitwirkenden störend ein wirkt.
ja, meine Herrn", erzählte der alte Förster
am Stammtische, „man soll gar nicht glauben,
wie gcschcidt die Hunde sind! Das mußten einmal
einige Freunde von mir zu ihrem Schaden erfahren.
Im „grünen Kranz" lebte vor einigen Jahren eine
Wirthiu, die berühmt war durch die vorzügliche Zu-
bereitung von Hasenbraten. So kam es dcnii, daß
wir während der Jagdzeit allwöchentlich dort einkehrten
llud uns den Hasenbraten, den natürlich ich bestellen
mußte, wohl schmecken ließen. Da gab cs allerlei
schlechte Späße — darunter auch den, daß man den
Verdacht aussprach, der Braten stamme von einem
„DachHasen". Nun, ich ließ mir, ebensowenig wie
.--die Andern, den Appetit verderben, denn Jeder wußte,
haß cs ein Spaß sei. Kein Mensch aber dachte au
meinen Waldl, der ruhig unter dem Tisch lag und die
Schnurren mitanhörte. —
■ Eines Abends, als es lvicdcr Hasenbraten gab,
trete ich mit ineinem Dackl in die Stube und sehe
auf der Ofenbank den Hauskatcr sitzen. „Waldl!" ruft,
um mich zu ärgern, einer von den schon um die
dampfende Platte Versammelten, „Waldl, such' 's
Katzcl!" — Was geschieht — mein Hund schaut ans
den Kater, dann leuchtet es plötzlich ans in seinen Augen; flugs springt er auf den
Tisch, packt — unfern schönen Hasenbraten und verschwindet dainit.
Das schlaue Vieh hatte sich offenbar der Späße meiner Freunde erinnert und
sich dieselben zu Nutzen gemacht."
Der schlaue Dackl.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"In einem Vorstadttheater" "Der schlaue Dackl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 106.1897, Nr. 2684, S. 8
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Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg