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er Unverschämte. sm
- (i
ivar einmal irgendwo ein Wald mit» ein tttann,
und dieser ging durch jene». Da sah er an einem
Laumaste eine Schlinge hängen, in der sich eine
wilde Daube gefangen hatte, die sich vergeblich zu befreien
suchte.
„Ih", sirgte der Mann zu sich, „ich habe schon so oft
von gefangenen Dhieren im Walde gelesen, die
sich, wenn man sie befreite, als gute Feen
entpuppten — vielleicht ist diese wilde Daube
auch eine gute Fee oder dergleichen — ich
könnte sie ja eigentlich auch 'mal befreien."
Er nahm die wilde Daube aus der Schlinge,
und wirklich verwandelte sich jene in eine
wunderschöne Fee.
„Ah, da sind sie ja!" sagte der Mann.
„Nun kann ich mir 'mal auch was wünschen
— nicht?"
„Jawohl", entgegnen die wunderschöne
Fee, „Du hast mich von dem bösen Zauber
befreit — nun hast Du drei
Wünsche frei."
„Richtig, drei Wünsche sind
es immer. Das habe ich mir
auch so gedacht. Und die werden
dann auch sicher in Erfüllung
gehe», nicht wahr?"
„Na, natürlich!"
„Schön", sagte der Mann und lächelte verschmitzt.
„Ich wünsche mir also erstens immerwährende Ge-
sundheit, zweitens kolossalen Reichlhum und drittens
wünsche ich mir, das, ich mir noch dreimal was
wünschen kann."
„Na ja, ist gut", sagte die wunderschöne Fee
und verschwand.
Der Mann aber ging nach Hause und wünschte sich des
weiteren langes Leben, Ruhm und dann nochmal wieder drei
wünsche.
Und den nächste» Dag wünschte er sich ein schönes Weib,
große Gelehrsamkeit und wieder drei neue Wünsche.
Dann wünschte er, das, dem wirlhe, der ihn '»ausgeworfen
hatte, alles Bier zu Syrupwasser und aller Wein zu Lehm-
wasser werden möge, für sich selber aber guten Appetit und
wieder drei Wünsche.
er Unverschämte. sm
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ivar einmal irgendwo ein Wald mit» ein tttann,
und dieser ging durch jene». Da sah er an einem
Laumaste eine Schlinge hängen, in der sich eine
wilde Daube gefangen hatte, die sich vergeblich zu befreien
suchte.
„Ih", sirgte der Mann zu sich, „ich habe schon so oft
von gefangenen Dhieren im Walde gelesen, die
sich, wenn man sie befreite, als gute Feen
entpuppten — vielleicht ist diese wilde Daube
auch eine gute Fee oder dergleichen — ich
könnte sie ja eigentlich auch 'mal befreien."
Er nahm die wilde Daube aus der Schlinge,
und wirklich verwandelte sich jene in eine
wunderschöne Fee.
„Ah, da sind sie ja!" sagte der Mann.
„Nun kann ich mir 'mal auch was wünschen
— nicht?"
„Jawohl", entgegnen die wunderschöne
Fee, „Du hast mich von dem bösen Zauber
befreit — nun hast Du drei
Wünsche frei."
„Richtig, drei Wünsche sind
es immer. Das habe ich mir
auch so gedacht. Und die werden
dann auch sicher in Erfüllung
gehe», nicht wahr?"
„Na, natürlich!"
„Schön", sagte der Mann und lächelte verschmitzt.
„Ich wünsche mir also erstens immerwährende Ge-
sundheit, zweitens kolossalen Reichlhum und drittens
wünsche ich mir, das, ich mir noch dreimal was
wünschen kann."
„Na ja, ist gut", sagte die wunderschöne Fee
und verschwand.
Der Mann aber ging nach Hause und wünschte sich des
weiteren langes Leben, Ruhm und dann nochmal wieder drei
wünsche.
Und den nächste» Dag wünschte er sich ein schönes Weib,
große Gelehrsamkeit und wieder drei neue Wünsche.
Dann wünschte er, das, dem wirlhe, der ihn '»ausgeworfen
hatte, alles Bier zu Syrupwasser und aller Wein zu Lehm-
wasser werden möge, für sich selber aber guten Appetit und
wieder drei Wünsche.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Unverschämte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1896 - 1896
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 106.1897, Nr. 2685, S. 16
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg