(L^ur Schwalbe sprach der Spatz:
CS? „Mie sind
Die Menschen oft so schrecklich
blind:
Du wirst geehrt, man heiligt dich;
Frech und gemein benennt man
m i ch!
Und doch, wer ist cs von uns
beiden,
Der duldsam trägt des Minters
Leiden?
Du, wenn die schöne Zeit passe,
Sagst: „'s war recht hübsch
bei euch — ade!
Und schont mir's Nest für 's
nächste Zahr" —
Fliegst über's Meer mit deiner
Schaar;
3 ch harre aus in Frost und Noth -
Zch bin ein guter Patriot."
Das Schwälbchen hörte und be-
gann :
„Spatz, schau doch deine Flügel an!
Man fliegt ganz gut damit aus 's
Dach,
Auf Bäume und den Motten nach;
Doch — und das weißt du! —
nimmermehr
Durch Länder oder über 's Meer!
Der „Patriot" in dir — sei
wahr! —
3ft nur dein dürft'ges Flügel-
paar."
21. wohin,utl,.
Folgsa m.
Eine Mutter gibt ihrem Söhnlein
gute Lehren. Unter Anderem sagt sic
ihm, er solle nie auf morgen verschieben,
was er heute thnn könne.
„Ei, Mama", ruft der kleine Mann
aus, „dann laß' uns doch den übrig ge-
bliebenen Apfelkuchen noch heute Abend
essen!" _
U in s ch rieben.
Laura: „.. Der Postbeamte ist kein
Mann für mich — der hat ja schon eine
vollständige Glatze! Da war'mir der
Assessor viel lieber!" — Bertha: „O,
der ist uni kein Haar besser!"
Nus riucur Stammbuch.
Ecnn du noch eine Cousine hast,
Die zart wie eine Lille,
Heirath' sc nicht — sie bleibt ja doch
Trotzdem in der Familie.
Minim nur die Besten fiir dick)
ein,
Die Guten folgen hinterdrein.
_ ff. ui.
Schmeichelei ist oft Kampf um
's Dasein. __ ff.
Ahr gutes Gewissen verdanken
viele Menschen nur ihrem schlechten
Gedächtniß. Sch.
^ic Frauen kokettiren mehr
mit ihren Schwachen, als mit ihren
Vorzügen. _ ff.
Micht, daß Jrrthümer ihr begeht,
Ist schlimm — nein, daß ihr d'rauf be-
_ steht! ®. w.
Hie Zeit der Wunder ist vorbei, — das
Patentamt ist an ihre Stelle getreten.
e. «.
E,aun man eine Riesen grüße
Einer kleinen Schwachheit zeih'n,
Wickeln kichernd in die Blöße
Gleich sich tausend Zwerge ein.
p.
Mnr nicht sich selbst zu tief herabgesetzt!
Man gilt nicht mehr, als man sich selber
schätzt, ff. w.
Hstr Alles verachten möchte, soll nur
bei sich selbst ansangcn. ff. w.
CS? „Mie sind
Die Menschen oft so schrecklich
blind:
Du wirst geehrt, man heiligt dich;
Frech und gemein benennt man
m i ch!
Und doch, wer ist cs von uns
beiden,
Der duldsam trägt des Minters
Leiden?
Du, wenn die schöne Zeit passe,
Sagst: „'s war recht hübsch
bei euch — ade!
Und schont mir's Nest für 's
nächste Zahr" —
Fliegst über's Meer mit deiner
Schaar;
3 ch harre aus in Frost und Noth -
Zch bin ein guter Patriot."
Das Schwälbchen hörte und be-
gann :
„Spatz, schau doch deine Flügel an!
Man fliegt ganz gut damit aus 's
Dach,
Auf Bäume und den Motten nach;
Doch — und das weißt du! —
nimmermehr
Durch Länder oder über 's Meer!
Der „Patriot" in dir — sei
wahr! —
3ft nur dein dürft'ges Flügel-
paar."
21. wohin,utl,.
Folgsa m.
Eine Mutter gibt ihrem Söhnlein
gute Lehren. Unter Anderem sagt sic
ihm, er solle nie auf morgen verschieben,
was er heute thnn könne.
„Ei, Mama", ruft der kleine Mann
aus, „dann laß' uns doch den übrig ge-
bliebenen Apfelkuchen noch heute Abend
essen!" _
U in s ch rieben.
Laura: „.. Der Postbeamte ist kein
Mann für mich — der hat ja schon eine
vollständige Glatze! Da war'mir der
Assessor viel lieber!" — Bertha: „O,
der ist uni kein Haar besser!"
Nus riucur Stammbuch.
Ecnn du noch eine Cousine hast,
Die zart wie eine Lille,
Heirath' sc nicht — sie bleibt ja doch
Trotzdem in der Familie.
Minim nur die Besten fiir dick)
ein,
Die Guten folgen hinterdrein.
_ ff. ui.
Schmeichelei ist oft Kampf um
's Dasein. __ ff.
Ahr gutes Gewissen verdanken
viele Menschen nur ihrem schlechten
Gedächtniß. Sch.
^ic Frauen kokettiren mehr
mit ihren Schwachen, als mit ihren
Vorzügen. _ ff.
Micht, daß Jrrthümer ihr begeht,
Ist schlimm — nein, daß ihr d'rauf be-
_ steht! ®. w.
Hie Zeit der Wunder ist vorbei, — das
Patentamt ist an ihre Stelle getreten.
e. «.
E,aun man eine Riesen grüße
Einer kleinen Schwachheit zeih'n,
Wickeln kichernd in die Blöße
Gleich sich tausend Zwerge ein.
p.
Mnr nicht sich selbst zu tief herabgesetzt!
Man gilt nicht mehr, als man sich selber
schätzt, ff. w.
Hstr Alles verachten möchte, soll nur
bei sich selbst ansangcn. ff. w.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein Patriot" "Gedankenspaene"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1896 - 1896
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 106.1897, Nr. 2687, S. 36
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg