Vornehm.
176 Immer höflich.
Micim Herrn Privatier Schnodel bewohnen
Herr Kohle und seine Gattin ein möblir-
tcs Zimmer, blieben aber schon einige Monate
die Miethe schuldig. Eines Tages kommt es
dcßhalb zwischen Herrn Schnodel und Herrn
Kohle zu einer heftigen Auseinandersetzung
„Was, nicht zahlen und keck sein auch noch?!"
schreit Schnodel wuthentbrannt. „Wenn Sie
noch ein Wort reden, schmeiß' ich Sie die
Treppe herunter!" — „Das wollen wir doch
sehen, Sie Grobian!" ruft Kohle — dabei hat
ihn aber Schnodel bereits am Rock gepackt und
in kühnem Schwünge die Treppe hinunter-
gcworfen. — Kaum unten angckommen, ruft
Kohle zornig: „Bei Ihnen wohn' ich nicht
mehr, Herr Schnodel — ich zieh' aus! . . Ach,
haben Se doch die Gicte und schmeißen Se
mer meine Frau auch herunter!"
Aus dein Leben.
(i'las der Eine so leicht beginnt,
Müh'los scheint's ihm zu glücken,
Während der Andere nichts gcivinnt,
Trotz schwerster Last auf dem Rücken.
Ja, was dem Einen Stelzen sind,
Das sind dem Andern Krücken.
„..Herr Commerzienrath bekommen wohl einen sehr vornehmen,
adeligen Schwiegersohn?" — „Das will ich meinen! Ich sag' Ihnen, von
einem halben Dutzend Ahnen muß ich noch die Schulden bezahlen!"
Verantwortlicher Rcdactcur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.
176 Immer höflich.
Micim Herrn Privatier Schnodel bewohnen
Herr Kohle und seine Gattin ein möblir-
tcs Zimmer, blieben aber schon einige Monate
die Miethe schuldig. Eines Tages kommt es
dcßhalb zwischen Herrn Schnodel und Herrn
Kohle zu einer heftigen Auseinandersetzung
„Was, nicht zahlen und keck sein auch noch?!"
schreit Schnodel wuthentbrannt. „Wenn Sie
noch ein Wort reden, schmeiß' ich Sie die
Treppe herunter!" — „Das wollen wir doch
sehen, Sie Grobian!" ruft Kohle — dabei hat
ihn aber Schnodel bereits am Rock gepackt und
in kühnem Schwünge die Treppe hinunter-
gcworfen. — Kaum unten angckommen, ruft
Kohle zornig: „Bei Ihnen wohn' ich nicht
mehr, Herr Schnodel — ich zieh' aus! . . Ach,
haben Se doch die Gicte und schmeißen Se
mer meine Frau auch herunter!"
Aus dein Leben.
(i'las der Eine so leicht beginnt,
Müh'los scheint's ihm zu glücken,
Während der Andere nichts gcivinnt,
Trotz schwerster Last auf dem Rücken.
Ja, was dem Einen Stelzen sind,
Das sind dem Andern Krücken.
„..Herr Commerzienrath bekommen wohl einen sehr vornehmen,
adeligen Schwiegersohn?" — „Das will ich meinen! Ich sag' Ihnen, von
einem halben Dutzend Ahnen muß ich noch die Schulden bezahlen!"
Verantwortlicher Rcdactcur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Immer höflich" "Vornehm" "Gemüthliche Entschuldigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 106.1897, Nr. 2701, S. 176
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg