Fliegende Blätter (106.1897 (Nr. 2684-2709))

„Angeklagter, Sie sind bis jetzt unbestraft. Wie wurden
Sie denn in die Schlägerei verwickelt?" — „Das weiß ich
selber nicht, Herr Richter. Ich kam, sah und kriegte!"

U « n ö t h i g e F u r ch t.

Nachbarin: „Fürchten Sic denn nicht,
daß Ihnen der verstorbene Studiosus, der bei
Ihnen gewohnt hat, einmal erscheinen wird?"

Zimmervermietherin: „I' bewahre,
der ist mir ja noch zehn Mark schuldig!"

B i c y c l i st i s ch e A n z e i g c.

Nummer 35.743
Nummer 15.051
Verlobte.

Redeülnt h c.

Vertheidiger: „Der Herr Staatsanwalt
gaukelt wie eine Libelle auf dem schwanken
Strohhalm der Jugendsünden meines Klienten!"

Was Hab' ich dir gethan?

Wie bin ich so verlassen
Mitten im Monat Mai?

Tausend Strassen und Gassen
Stehen für mich noch frei;

Doch keine führt ;um Frieden,
Weit ich dir nicht darf nah'n.

Mas bist du von mir geschieden,
Mas Hab' ich dir gethan?

Ln deine Augen schauen
Thät ich wohl tief hinein,

Mein Lieben und Vertrauen
Und all mein Glück war' dein.
Mir ssand der Himmel offen,
Dereit, mich ;u empfahn ...

Mas nahmst du mir Las Hoffen,
Was Hab' ich dir gethan?

Wie soll nun alles werden?

Mein Herx iss müd' und schwer;
Lch Hab' auf weiter Erden
La keine Heimath mehr!

Du wirss dir nun erwerben
Das Glück auf and'rer Dahn.
Müd' bin ich, müd' ;um Sterben!
Mas Hab' ich dir gethan?

H. Eschelbach.

Moderne Kinder.

„Denke Dir, Fritz, Nachbars
Karl hat mich vorhin schrecklich in
Verlegenheit gebracht! Er ist noch
so kindisch!"

„Tröste Dich, Elsa, wir waren

ja auch einmal jung!

Verantwortlicher Rcdactcnr: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Bnchdrnckcrci von E. Mühlthalcr in München.