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216 Lebensgeschichte
einer Eintagsfliege.

Der unbeschreiblich herbe Schmer;.
Lch machte nun drei rolle Stunden,
von 9 Uhr dis ;nr Mittagszeit,
Verfchied'ne wunderbare Reifen.
Wie ist die Erde groß und weit!
„Wen Wott wiii rechte Gunst er-
weisen,

Den" u. f. w.! Kennen ternt'

Lch viet, was kaum ich weist ;n
nennen;

Rur wer non: Hause sich entfernt,
Wird nach Gebühr es würd'gen
können.

Ich Hab' auf einem grünen Platz
Auch einen Menschen wahrge-
nommrn;

Auch machte Lagd ans mich ein Spatz,
Dem ich mit knapper Roth ent-
kommen.

Ermüdet endlich kehrte ich
Zurück, so schwer ich mich auch
trennte,

Und übertiest bis 2 Uhr mich
Masirt dem Dolce far niente.
Dann tanzte ich im Sonnenglanz,
So alt ich war, mit lust'gem Lärmen;
Cs nahmen Theil an diesem Tan;
Millionen in gewalt'gen Schwärmen.
11 Stunden alt war ich beinah,
Als ich vom Tanz mich fortschlich
sachte, —

Wie froh war ich, dast, wie ich sah,
Mir noch das Tanzen Freude
machte!

Es ist Loch gut, wenn nicht der Last
Der Stunden wir, die grauen Alten,
Allmählich unterliegen fast,

Wenn wir uns frisch und froh er-
halten !

Was nüizt es, dast man seufzend
blickt

Ans das, was unrettbar ver-
schwunden,

Und mürrisch sich bei Seite drückt,
Verbitternd sich den Rest der
Stunden!

Und ist es jetzt auch schon 5 Uhr,
Und ist mir iranin noch Frist ge-
geben,

Nichts denke ich, als dieses nur:
Es gibt nichts Schön'res als das
Leben!

Und wenn nun bald der Zeiger fällt
Und ich in ew'ger Ruhe liege,

Soll sagen doch non mir die Welt:
Liehat gelebt, die Eintags-
fliege.

3. Ltettenheim.

Vergebliche Liebesmüh'.

Fräulein: „Wissen Sie denn nicht, was das bedeutet?!"

Splitter.

Miner Frau, die sich jünger macht,
sieht man das Alter an. s.

Minern Menschen seine Vor-
urtheile ansrcden wollen, heißt
oft ihm sein Glück zerbröckeln.

Sirius.

||$er zu Hoffnungen berechtigt,
ist zu Thaten verpflichtet. s.

Ms gibt Menschen, die den Be-
rns haben, ihren Beruf zu ver-
fehlen. _ fj. x D.

OZcnn wir gezwungen werden,
nennen wir's Gewalt; zwingen wir,
nennen wir's Macht. s.

Wiegenlied.

schlafe, du liebes Kind! Gottes
Engel sind

Dir zur Wache gegeben.

Mutter hat keine Zeit, — fährt ans
dem Rade weit,
Vater radelt daneben. jji. £.

Ei» tüchtiger Vertheidigcr.

„.. Können Sic mir den Rechts-
anwalt als tüchtigen Vertheidigcr
empfehlen?" — „Gewiß! Der bestellt
in schwierigen Fällen ein Dutzend
Weiber zum Mit weinen in den
Zuschauerraum!"

E r s a tz.

Als meine gold'ne Sonne unterging,
Da habe ich au Schlafengeh'n ge-
dacht :

Ich war so müde und das Licht so
ferne.

Doch als der stille Abend mich um-
fing,

Da gingen tröstend auf in milder
Pracht

Am dunklen Himmel tausend gold'ne
Sterne,
p. S.

Nachtheil der Berühmthei t.

A: „..Du bist ja nun ans dein
besten Wege bekannt zu werden!"

Junger Antor: „Leider! —
Meine Gläubiger finden jetzt schon
meine Adresse im Literaturkalender!"

Verantwortlicher Redactour: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Bnchdrnckerei von E. Mühlthaler in München.

Sikpl das Skiblatt.
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Vergebliche Liebesmüh'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 106.1897, Nr. 2705, S. 216

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