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226

Der Zopf.

Was; er nicderhängt vom Kopf
Jst's nicht, was zum Tadel zwingt,

Sondern, daß er, statt ani Schopf,

Tief im Denkerschädel entspringt.

L. MJoljlimitl).

Wissenschaft — ein Segen.

/©-in Professor des Sanskrit pflegt, trotz der nächtlichen
Scencn seiner temperamentvollen Gattin, stets spät
nach Hanse znrückzukehren. — „Wie kommt cs nur", frägt
ihn einst am Stammtisch sein alt-griechischer College, der
zugleich sein Corridornachbar, „daß Du bei all' den
Beleidigungen Deiner Frau so ruhig bleiben kannst?" —
„O", versetzt der Gefragte, „ich bin gewohnt, die Wurzel
der Wörter im Sanskrit zu suchen. Leider kann ich in der
Eile nicht alle von meiner Frau gebrauchten Ausdrücke
festhaltcn. Du mußt aber zugestehen, lieber Collega,

daß namentlich die im größten Pathos gesprochenen Schlußworte der Sätze, wie
Lump, Rabenvater, Scheusalu. s. w. das größte philologische Interesse bieten!"

Ein Vorschlag zur Güte.

Strolche: „Geld oder Leben!" — Rechtsanwalt: „Meine Herrn, ich rathe

Ahnen, berauben Sie nur meinen
Begleiter, dann kann ich doch eventuell
Ihre Vertheidigung übernehmen."

Römischer Traum.

Mir träumte fängst: Mn Riese kam,

Der dich und mich beim Schopfe nahm
lllnd uns gewaltig zausend
Lnrücktrug zwei Jahrtausend'.

Run hießest du, statt Lilly, da

Mit einem Male Tullia,

lllnd ich hiesz Ctuintus Flavins; —

An sich mär' das fa ein Genuß;

Doch sah ich mit entsetztem Sinn:

Du warft nunmehr patrieierin,

Ich deines Vaters Sklave Klos —

Der Unterschied war bergegroß.

Und wie's schon so der Kuckuck will.
Kam gleich ein reicher Mann, Camill,
Der sich sofort in dich vergafft.

Cr merkte meine Leidenschaft
lllnd — kauft' mich deinem Vater ab;
Weiß nicht 'mal, was er für mich gab.
Mich litt es nicht in feinem Hans:

Ich riß so oft als möglich aus,

Lief zu dir hin, stand leichenblaß
lllnd blies auf meiner Flöte was.

Lu bunt ward's dem Camillus fetzt:

Her ging er und hat mich versetzt.
Hilflos faß ich im Pfandhaus d'rin;
Die Eifersucht fraß mir den Sinn.

Mir blieb nur eine Hoffnung noch:
Auslöfen muß er mich sa doch!

Cr aber ließ — 's ist fürchterlich! —
Erbarmungslos verfallen mich.

Da sprang ich aus dem Pfandthurm 'raus
Und, Gott sei Dank —der Traum war aus!
Eins aber blieb mir immerhin:

Daß ich noch heut' dein — Sklave bin!

-- Ul. Herbert.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wissenschaft - ein Segen" "Ein Vorschlag zur Güte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Graetz, Theodor
Steub, Fritz
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 106.1897, Nr. 2707, S. 226
 
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