Fliegende Blätter (106.1897 (Nr. 2684-2709))

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Metamorphose.

Ein Moderne r.

Eine moderne Braut vor der Trauung

„Warum gehen Kamerad bei clas-
sischen Stücken immer nach dem vor-
letzten Act schon fort?"

„Als Anhänger von neuer Richtung l
Mir unausstehlich, wenn Sache Schluß
hat!" _

Ich liebe dich.. .

Äch liebe dich, und die Länme blüh'n,
And die Gärten mit Llnmen schmücken
sich.

And die Amsel schlägt, und Fontainen
sprüh'n,

Der Himmel blaut, und ich liebe dich!

Ln Thalern und Hügeln spannt stch's
weit,

Und Thal und Hügel hold neigen sich;
Mein Herz isi voll Glück und voll Lärt-
lichkeit:

Nie Welt isi so schön, und ich liebe dich!

ß. H. Weninger.

und nach der Trauung.

Di c HanPtsa ch e.

A: „Nun, Frau Commerzienräthin, soll Ihre jüngste
Tochter auch studiren?" — B: „Nein, die kann das Biertrinken
nicht vertragen!" _

Pflichtgefühl.

Ein Nachtwächter hört von einigen angeheiterten Herren sein Licblings-
licd: „Still ruht der Sec" singen, in das er unwillkürlich mit-einstimmt.

Nachdem die letzte Strophe verklungen ist, meint er bedauernd: „Das war
sehr schön — aber jetzt muß ich uns arretiren, meine Herr'n! Folgen
Sie mir zur Wache!" _

Dilemma.

Dichterling (der sich immer „Stimmung" trinken
muß, als er stark angeheitert ist): „So, Stimmung
hätt' ich jetzt — aber schreiben kann ich nimmer!