251
6.
Hro. 10444.
Ärüngst über die Straße schritt ich in
S Ruh' -
Da faßt mich ein Gummireifen im Nu;
Noch hört' ich des Dlöckleins gellenden
Ton,
Da war der Radler schon längst davon!
Leim Lall bekam meine Hose ein Loch;
Gestickt ist es zwar, doch sieht man es
noch!
Geärgert vom hastenden Stadtverkehr
Durchzog ich die Wälder kreuz und quer,
Und wie ich, entzückt von der hehren
Pracht,
Den einsamen Pfad dahinschritt sacht,
Da tönt eines Glöckleins Schall an mein
Ghr —
Ein Radlerpaar saust aus dem Dunkel
hervor!
„Das ist ja ein Fußweg!" so schrei ich
empört.
Doch glaub ich, sie haben mich nicht
mehr gehört.
Tags d'rauf erwog ich sehr ernstlich den
Fall
Und wanderte gleich nachdem Tattersall.
Bald ritt ich dahin in lustigem Trab
Und sah auf die Mitwelt verächtlich
herab!
Da klingelts, und rauschend, in vollem
Flug,
Braust jetzt vorüber ein Radler-Zug!
Natürlich erschrak ich, doch mehr noch
mein Pferd,
Das schleunigst mit mir ist umgekehrt.
Da sagt' ich der Lavallerie ade
Und ging voll wehmuth in's nächste Last!
Die Zeitung nahm ich — doch welch'
ein Geschick!
Auf Radfahr-Annoncen nur fällt mein
Blick:
„Rauft Brennabor, Dürkopp, Opel
und Swift —
Ein grosrmnthiger Räuber.
Tourist (der von einem Straßcnräuber ausgeplündert wird, wchmüthig): „Die
silberne Tabakdose ist noch ein Andenken von meinem seligen Vater!" — Straßen-
ränber (gerührt): „So? Na, dann schnupfen Sie nochmal d'raus!"
6.
Hro. 10444.
Ärüngst über die Straße schritt ich in
S Ruh' -
Da faßt mich ein Gummireifen im Nu;
Noch hört' ich des Dlöckleins gellenden
Ton,
Da war der Radler schon längst davon!
Leim Lall bekam meine Hose ein Loch;
Gestickt ist es zwar, doch sieht man es
noch!
Geärgert vom hastenden Stadtverkehr
Durchzog ich die Wälder kreuz und quer,
Und wie ich, entzückt von der hehren
Pracht,
Den einsamen Pfad dahinschritt sacht,
Da tönt eines Glöckleins Schall an mein
Ghr —
Ein Radlerpaar saust aus dem Dunkel
hervor!
„Das ist ja ein Fußweg!" so schrei ich
empört.
Doch glaub ich, sie haben mich nicht
mehr gehört.
Tags d'rauf erwog ich sehr ernstlich den
Fall
Und wanderte gleich nachdem Tattersall.
Bald ritt ich dahin in lustigem Trab
Und sah auf die Mitwelt verächtlich
herab!
Da klingelts, und rauschend, in vollem
Flug,
Braust jetzt vorüber ein Radler-Zug!
Natürlich erschrak ich, doch mehr noch
mein Pferd,
Das schleunigst mit mir ist umgekehrt.
Da sagt' ich der Lavallerie ade
Und ging voll wehmuth in's nächste Last!
Die Zeitung nahm ich — doch welch'
ein Geschick!
Auf Radfahr-Annoncen nur fällt mein
Blick:
„Rauft Brennabor, Dürkopp, Opel
und Swift —
Ein grosrmnthiger Räuber.
Tourist (der von einem Straßcnräuber ausgeplündert wird, wchmüthig): „Die
silberne Tabakdose ist noch ein Andenken von meinem seligen Vater!" — Straßen-
ränber (gerührt): „So? Na, dann schnupfen Sie nochmal d'raus!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bei der Parade" "Ein großmüthiger Räuber"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Andere Schreibweise des Titels: "Bei der Parade (Aus der guten alten Zeit)".
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 106.1897, Nr. 2709, S. 251
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg