Schlemmer-Monolog.
„Wer nicht arbeitet — sagt
man— soll auch nicht essen!
Als ob nicht schon das Essen
selbst die größte Arbeit wäre!"
Sic will nach Ostende. 83
„...Beunruhigen Sie sich nicht weiter, Gnädigste! Die
Bäder, die ich Ihnen verordnet, werden in kurzer Zeit Helsen!
Nur recht fleißig baden!" — „Ach, Herr Doktor, meinen Sie
wirklich, daß das einfache Baden genügt?!"
G a u n e r l o g i k.
Kellner: „Halt, Sie haben nicht gezahlt!"
Gauner: „Was? — Bisitiren Sie mich! Wenn ich
nicht gezahlt hätte, müßt' ich doch noch Geld bei mir haben!"
Boshaft.
Stimme aus dem Hintergrund (während ein Rechts-
anwalt bei einer Gerichtsverhandlung schlecht plaidirt): „Herr
Rechtsanwalt, nehme Se sich doch en' Advokat!"
Sommernacht.
Derlor'ner Hauch vom Winde,
Der in dem Röhricht ruht,
Streift durch die stillen Gründe
lilnd küßt die Wasserflut.
Verwehter Duft der Halde
Liegt wiegend überm Lee;
Aus fchlafumwob'nem Walde
Tritt leis hervor das Reh.
And aus der weltenweiten
Verfchwieg'nen Himmetsfern
Löst sich, herachuglriten.
Vom Haupt der Nacht ein Ltern.
X Stoffel.
Juristische Ansicht.
Ich lug in wellschmerzwehen
Und wußte nicht recht, warum.
Ich sprach: „Die Menschen sind
Esel,
Sind abergläubisch und dumm!"
„Gemach, Du kühner Dichter,"
Sprach ein Iuriste drein:
„Es kann der Mensch nicht Richter
In eigner Sache sein!"
Carl Hesch.
Offenherzig.
Jagdpächter (einem, ihm als
berüchtigten Wilderer bekannten Holz-
knccht begegnend): „Nun, Naz', hast
Du mir schon lang' keinen Rehbock mehr
gestohlen?"
Wilderer: „Ja, z'nächst bei der
Buch'n draußt, da hätt' i' schon oan'
darathen; aba i' Hab' net schieß'n kenna,
9*
„Wer nicht arbeitet — sagt
man— soll auch nicht essen!
Als ob nicht schon das Essen
selbst die größte Arbeit wäre!"
Sic will nach Ostende. 83
„...Beunruhigen Sie sich nicht weiter, Gnädigste! Die
Bäder, die ich Ihnen verordnet, werden in kurzer Zeit Helsen!
Nur recht fleißig baden!" — „Ach, Herr Doktor, meinen Sie
wirklich, daß das einfache Baden genügt?!"
G a u n e r l o g i k.
Kellner: „Halt, Sie haben nicht gezahlt!"
Gauner: „Was? — Bisitiren Sie mich! Wenn ich
nicht gezahlt hätte, müßt' ich doch noch Geld bei mir haben!"
Boshaft.
Stimme aus dem Hintergrund (während ein Rechts-
anwalt bei einer Gerichtsverhandlung schlecht plaidirt): „Herr
Rechtsanwalt, nehme Se sich doch en' Advokat!"
Sommernacht.
Derlor'ner Hauch vom Winde,
Der in dem Röhricht ruht,
Streift durch die stillen Gründe
lilnd küßt die Wasserflut.
Verwehter Duft der Halde
Liegt wiegend überm Lee;
Aus fchlafumwob'nem Walde
Tritt leis hervor das Reh.
And aus der weltenweiten
Verfchwieg'nen Himmetsfern
Löst sich, herachuglriten.
Vom Haupt der Nacht ein Ltern.
X Stoffel.
Juristische Ansicht.
Ich lug in wellschmerzwehen
Und wußte nicht recht, warum.
Ich sprach: „Die Menschen sind
Esel,
Sind abergläubisch und dumm!"
„Gemach, Du kühner Dichter,"
Sprach ein Iuriste drein:
„Es kann der Mensch nicht Richter
In eigner Sache sein!"
Carl Hesch.
Offenherzig.
Jagdpächter (einem, ihm als
berüchtigten Wilderer bekannten Holz-
knccht begegnend): „Nun, Naz', hast
Du mir schon lang' keinen Rehbock mehr
gestohlen?"
Wilderer: „Ja, z'nächst bei der
Buch'n draußt, da hätt' i' schon oan'
darathen; aba i' Hab' net schieß'n kenna,
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schlemmer-Monolog"
"Offenherzig"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)