Epigramm.
!0er Mond borgt golö’nen Sonnen-
schein
Und wechselt ihn in Silber ein. —
Wirthschaftet er auch noch so schändlich,
Dennoch bleibt sein Kredit unendlich.
D, Moses Hirsch, du meine Wonne, —
Ich bin der Mond, — sei du die
Sonne!
neuernannte Schulze ist im Begriff, seine erste Amtshandlung
auszuüben, bestehend in Ausfüllung einer Dienstbotenkarte
für die Viehmagd Alnia Schlamphuber. Die Sache geht leichter,
als er sich gedacht hat; alle Rubriken des vorgcdrnckten Formulars
(Name? Geboren, wo, wann? Religion? re.) erhalten den richtigen
Bcrinerk; nur zum Schluß steht so 'ne sackerlotsche Bemerkung, die
ihn einen Augenblick in Verlegenheit setzt. „Dient nicht als
Rciselegitimation" heißt es nämlich da. Doch, wie gesagt,
mir einen Moment dauert das Schwanken des Herrn Schulzen, dann
schreibt er entschlossen dahinter: „sondern als Viehmagd!"
198
Scharfblick.
Kas ernhofblnth c.
Unteroffizier (zu einem Re-
kruten, der Alles verkehrt macht):
„Kerl, ich glaube, Ihnen gab die
Natur fünf Unsinnei"
Modernes Familienmalhcnr.
A: „Der Domänenrath hat gestern
rechtes Malheur mit seinen Töchtern
gehabt!" — B: „Wieso?" - A:
„Ja, die Aeltere hat Vormittags
auf der Jagd einen Treiber ange-
schossen, die Mittlere hat Nachmit-
tags Jemanden umgeradelt, und die
Jüngste ist Abends mit ihrem Stück'
im Theater ausgepfiffen worden!"
Leiser Wink.
Feldwebel (zu einem Soldaten,
welcher seinen Urlaub antritt): „Leh-
mann, Ihre Eltern treiben ja wohl
Geflügelzucht?" — Soldat: „Zu
Befehl, Herr Feldwebel!" — Feld-
webel: „Hm, dann bringen Sie
mir doch ein Paar Gänsekiele mit!
[ Ich werde sie mir aber selbst ans-
j rupfen I" _
Würde der Zrauen.
(Frei nach Schiller.)
tShret die Frauen! Sie reiten und
radeln,
Um sich zu stärken die schwächlichen
Wadein,
Halten die Lenkstang' mit sicherer
Hand:
Jahren vom Morgen bis spät in den
Abend,
während der Mann, im wirthshaus
sich labend,
Sitzt, weil zu Hause kein Essen er fand.
Mikado.
(§ar oft und oft
Dein IUündchen spricht:
„Ich hasse Dich!"
Doch glaub' ich's nicht.
Daß Du mich, Schatz,
laicht leiden magst,
Glaub' ich erst, wenn
Du's nimmer sagst!
«. ®.
Ehrensrenild.
!0er Mond borgt golö’nen Sonnen-
schein
Und wechselt ihn in Silber ein. —
Wirthschaftet er auch noch so schändlich,
Dennoch bleibt sein Kredit unendlich.
D, Moses Hirsch, du meine Wonne, —
Ich bin der Mond, — sei du die
Sonne!
neuernannte Schulze ist im Begriff, seine erste Amtshandlung
auszuüben, bestehend in Ausfüllung einer Dienstbotenkarte
für die Viehmagd Alnia Schlamphuber. Die Sache geht leichter,
als er sich gedacht hat; alle Rubriken des vorgcdrnckten Formulars
(Name? Geboren, wo, wann? Religion? re.) erhalten den richtigen
Bcrinerk; nur zum Schluß steht so 'ne sackerlotsche Bemerkung, die
ihn einen Augenblick in Verlegenheit setzt. „Dient nicht als
Rciselegitimation" heißt es nämlich da. Doch, wie gesagt,
mir einen Moment dauert das Schwanken des Herrn Schulzen, dann
schreibt er entschlossen dahinter: „sondern als Viehmagd!"
198
Scharfblick.
Kas ernhofblnth c.
Unteroffizier (zu einem Re-
kruten, der Alles verkehrt macht):
„Kerl, ich glaube, Ihnen gab die
Natur fünf Unsinnei"
Modernes Familienmalhcnr.
A: „Der Domänenrath hat gestern
rechtes Malheur mit seinen Töchtern
gehabt!" — B: „Wieso?" - A:
„Ja, die Aeltere hat Vormittags
auf der Jagd einen Treiber ange-
schossen, die Mittlere hat Nachmit-
tags Jemanden umgeradelt, und die
Jüngste ist Abends mit ihrem Stück'
im Theater ausgepfiffen worden!"
Leiser Wink.
Feldwebel (zu einem Soldaten,
welcher seinen Urlaub antritt): „Leh-
mann, Ihre Eltern treiben ja wohl
Geflügelzucht?" — Soldat: „Zu
Befehl, Herr Feldwebel!" — Feld-
webel: „Hm, dann bringen Sie
mir doch ein Paar Gänsekiele mit!
[ Ich werde sie mir aber selbst ans-
j rupfen I" _
Würde der Zrauen.
(Frei nach Schiller.)
tShret die Frauen! Sie reiten und
radeln,
Um sich zu stärken die schwächlichen
Wadein,
Halten die Lenkstang' mit sicherer
Hand:
Jahren vom Morgen bis spät in den
Abend,
während der Mann, im wirthshaus
sich labend,
Sitzt, weil zu Hause kein Essen er fand.
Mikado.
(§ar oft und oft
Dein IUündchen spricht:
„Ich hasse Dich!"
Doch glaub' ich's nicht.
Daß Du mich, Schatz,
laicht leiden magst,
Glaub' ich erst, wenn
Du's nimmer sagst!
«. ®.
Ehrensrenild.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Scharfblick"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1897 - 1897
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 107.1897, Nr. 2730, S. 198
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg