Der Hasenbraten.
Düngst bracht' ich für den Äbend-
M' schmaus,
Aach junger Gatten Weife,
Ein feistes Häschen mit nach Haus,
Weii's meine Lieblings speise.
Zwar statt' ich noch nicht viel gefest'n
Von Cnnna's Lüchentstnten,
Doch Lacht' ich mir: „Cs mird
schon grst'n!"
lilnd bat fre, es zu braten.
208 Auf dem Hochstand. Praktischer Thcatcrhut.
I' schau' — uud richti'! der Bock kommt g'rad auf uns her!. . . Auf einmal Hab' i' 'u
nimmer g'seh'n. „Jetz' is er furt!" sag' i'. — „'S Maul halten, er kommt glei' wieder!"
sagt er und bleibt im Anschlag lieg'u. Er schaut immer nach links, i' nach rechts, und
richtig! kommt der Bock auf — der rechten Seit'n 'raus! Sag'n Hab' i' nix dürf'n, also
Hab' i' ihm a' Zeich'u geb'n woll'u. I' Hab' deßhalb init mein' Finger ganz staat unter
fein' aufg'hob'nen Arm 'nei'tupft; aber kaum Hab' i' hin'tupft, hat'S scho' — 'kracht auch, uud i' ^
bin daschrock'n, daß i' bald 'mnterg'sall'n war'. Er aber packt mi' voller Wuath und hält'
mi' beinah' derwürgt. Der Bock iS davon und die Jagd war anS. I' Hab' net d'ran
denkt, daß mei'Freund gar so kitzlich iS, und daS war das Unglück! Wir hab'n unS furcht-
bar z'kriegt und schau'n eins heut' no' net anders an, wie Hund und Katz'. DöS hat
mir die Jagerei verleid't, denn au das Bergnüg'n, das i' g'habt Hab', wie wir den Bock
nicht, g'schoss'u hab'n, denk' i' mei' Lebtag! B. Reuchcncgger.
Düngst bracht' ich für den Äbend-
M' schmaus,
Aach junger Gatten Weife,
Ein feistes Häschen mit nach Haus,
Weii's meine Lieblings speise.
Zwar statt' ich noch nicht viel gefest'n
Von Cnnna's Lüchentstnten,
Doch Lacht' ich mir: „Cs mird
schon grst'n!"
lilnd bat fre, es zu braten.
208 Auf dem Hochstand. Praktischer Thcatcrhut.
I' schau' — uud richti'! der Bock kommt g'rad auf uns her!. . . Auf einmal Hab' i' 'u
nimmer g'seh'n. „Jetz' is er furt!" sag' i'. — „'S Maul halten, er kommt glei' wieder!"
sagt er und bleibt im Anschlag lieg'u. Er schaut immer nach links, i' nach rechts, und
richtig! kommt der Bock auf — der rechten Seit'n 'raus! Sag'n Hab' i' nix dürf'n, also
Hab' i' ihm a' Zeich'u geb'n woll'u. I' Hab' deßhalb init mein' Finger ganz staat unter
fein' aufg'hob'nen Arm 'nei'tupft; aber kaum Hab' i' hin'tupft, hat'S scho' — 'kracht auch, uud i' ^
bin daschrock'n, daß i' bald 'mnterg'sall'n war'. Er aber packt mi' voller Wuath und hält'
mi' beinah' derwürgt. Der Bock iS davon und die Jagd war anS. I' Hab' net d'ran
denkt, daß mei'Freund gar so kitzlich iS, und daS war das Unglück! Wir hab'n unS furcht-
bar z'kriegt und schau'n eins heut' no' net anders an, wie Hund und Katz'. DöS hat
mir die Jagerei verleid't, denn au das Bergnüg'n, das i' g'habt Hab', wie wir den Bock
nicht, g'schoss'u hab'n, denk' i' mei' Lebtag! B. Reuchcncgger.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Auf dem Hochstand" "Praktischer Theaterhut"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 107.1897, Nr. 2731, S. 208
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg